Kapitel 1

«Guten Morgen», sagte Frau Veruven mit ihrer hohen stimme, als sie den Raum betrat, in dem nun der Unterricht des Deutschkurses 12 stattfinden sollte. Es war ein Montagmorgen und somit antwortete besagter Kurs ihr sehr verschlafen, nuschelnd. Doch manche bemerkten trotz ihrer Verschlafenheit, dass sie eine Mappe unter dem Arm geklemmt hatte. Teils mit Schock. Teils mit Erwartung. Teils mit Langeweile. Den diese Mappe enthielt die Arbeiten des Kurses. Die Arbeiten die sie bereits vor fast einem Monat geschrieben hatten. Die Arbeit über die Bell eine Wette abgeschlossen hatte. Frau Veruven knallte die Mappe auf den Tisch. «So, Sie haben sicher schon alle darauf gewartet, ich habe ihre Arbeiten korrigiert» «Endlich», murmelte irgendjemand in der letzten reihe, etwas zu laut den Frau Veruven hörte es. «Herr Stoneruk, wenn Sie möchten, können Sie die nächste Arbeit korrigieren. Nein? Dann seien Sie bitte ruhig», meinte sie und wollte sich gerade zum Rest der Klasse drehen als sie es sich anders überlegte, den Stoneruk hatte gegähnt. «Währen Sie so freundlich und würden die Arbeiten austeilen? Da ihnen so langweilig ist», sie lächelte während sie das sagte, was sehr gruselig wirkte. Stoneruk rollte mit den Augen, so das es Frau Veruven nicht sehen konnte und ging nach vorne um die Arbeiten entgegenzunehmen, die sie ihm hinhielt. «Hier … hier … hier … hier … hier … hier …», sagte er jedes Mal, wenn er jemanden seine Arbeit auf den Tisch klatschte, genervt. Bell sah sich ihre komplett grüne Arbeit an und blätterte auf die letzte Seite um ihre Punktzahl zu sehen. «Mist», nuschelte sie, denn sie hatte volle 15 Punkte. Klar volle 15 Punkte war gut sie hatte jedoch mit ihren Freundinnen um einmal essen zahlen gewettet das sie diesmal keine volle Punktzahl erreichen würde. «Was ist?», wollte ihr Sitznachbar und bester Freund wissen, denn dieser hatte das ‚Mist‘ gehört. Sie seufzte: «Ich habe volle 15 Punkte» «Gratulation, ich auch. Und warum ist das ‚Mist‘?» «Dir auch Gratulation. Ich habe eine Wette mit meinen Freundinnen, dass ich diesmal keine volle Punktzahl habe, sie haben dagegen gewettet. Du kannst dir ja denken, wer verloren hat», erwiderte sie. Grinsend meinte er: «Du hast im Ernst so was gewettet und bekommst dann eine der zwei besten Arbeiten der Klasse? Du hast echt ein schlechtes Gefühl für so etwas. Das wievielte mal hast du jetzt verloren?», er lachte, lautlos. «Erst das dritte Mal, und ich hatte echt ein schlechtes Gefühl», sie tat als wäre sie verletzt, doch dann grinste sie. «Wenn jetzt alle ihre Arbeiten zurück haben können sie einer nach dem anderen zu mir kommen und ich werde ihnen ihre Fehler erklären. Ihre Aufgabe für die Stunde finden sie online in unserem Ordner. Bitte bearbeiten Sie sie sorgfältig» Als die Schule rum war und Bell sich gerade auf zum Bus machen wollte verstellten ihr ihre Freundinnen den Weg. „Hast du nicht etwas vergessen?“, fragten Elena und Laura im Chor, mit hochgezogenen Augenbrauen. «Na ja, ich habe gehofft, ihr hättet es vergessen», antwortete sie. «Das hätte dir wohl gefallen?», erwiderte Elena. «Ne ne, wir möchten jetzt unseren Wettgewinn einfordern», schloss sich Laura an. Bell seufzte und gab sich geschlagen: «Solltet ihr wegen der Mathearbeit wieder wetten wollen könnt ihr das alleine machen. Ich lasse mich nicht mehr länger von euch beiden ausbeuten» «Ach wie schade …», sagten beide mit einem gespielt traurigen Ton. «Dann auf, ich muss heute noch lernen», teilte sie ihnen im Befehlston mit.