Kapitel 1 Draußen (Das Fliegengitter)

Nacht. Meine Schritte auf dem dunklen Asphalt hallen von beiden Seiten der Gasse, die ich lang laufe, wider. Da vorne steht die Straßenlaterne. Dann Weite. Ich stehe alleine auf dem Bürgersteig und starre auf die schwarze Wand, die auf der anderen Straßenseite in den Himmel wächst. Langsam lasse ich meine Augen die Fassade empor wandern bis ich die obere Kante in der Finsternis auszumachen glaube. Ich scanne zuerst nach rechts, dann nach links, nach unten und wieder nach oben. Alles dunkel. Alles ruhig. Noch.

Ich öffne die Luke an der Laterne. Grünes Licht strömt hinaus. Ich hole mein Kabel aus dem Ärmel. Verbinde mich. Warte. Gebe den Code auf dem ausfahrbaren Touchpad ein. Mein Arm wird warm. Die Verbindung steht. Ich lehne mich gegen die Laterne und hoffe auf einen unterhaltsamen Abend. Auf einen Raum, der mich anspricht. Ich will heute unbedingt nicht nur Zuschauer sein. Ich will rein. Hab Bock. Aber es muss was Besonderes sein. Nicht dieser normaler Kram. Will was erleben, live dabei sein. Eine andere Person sein, anderes Leben leben. Wenn auch nur eine Episode lang.

Irgendwann lösen sich weitere Schatten, so wie ich einer bin, aus der Schwärze. Jeder an seiner eigenen Laterne. Alle per LAN verbunden. Nun starren wir gemeinsam. Und warten. Dann ein Flackern. Große, rote Buchstaben heben sich vor dem dunklen Untergrund ab.

Next Level Entertainment.

Die Buchstaben verschwinden wieder. Die Hauswand flackert. Blaues Licht. Schwarz. Blaues Licht. Ein Viereck rechts oben. Es geht los. Ich habe einen guten Blick darauf.

Das Licht im ersten Fenster ist an.

Let the show begin!