Kapitel 10: Paul der Rockstar

Nicolai Dörr

von Nicolai Dörr

Story

Paul das Einhorn und Sven, der kein Einhorn ist, wollen eine Band gründen. Paul hat die ›Nixkönner‹ im Fernsehen gesehen und möchte jetzt auch ein Rockstar werden. Vor allem weiß er, dass Ina von der Essensausgabe auf Musiker steht. Sven hat auf einer Seite im Internet einen Artikel gefunden: ›5 Dinge die Sie können müssen um ein Rockstar zu werden!‹ Das irritiert Paul, der hatte nämlich gar nicht gewusst, dass man da irgendwas können muss.

»Punkt 1: Sie sollten sich ein paar coole Outfits zurechtlegen.« »Ich finde ja, dass du ziemlich cool aussiehst, Paul«, sagt Sven. »Du siehst auch stark aus, Sven«, sagt Paul. »Abgehakt!«

»Punkt 2: Suchen Sie sich einen Manager.« »Mutter macht das bestimmt«, sagt Paul. »Abgehakt«, sagt Sven.

»Punkt 3: Überlegen Sie sich, welche Stilrichtung Sie spielen wollen.« »Was die Nixkönner machen, finde ich toll«, sagt Paul. »Ja, das ist gut. Abgehakt«, sagt Sven.

»Punkt 4: Tragen Sie Sonnenbrillen!« Paul holt einen Filzstift aus der obersten Schublade von Mutters Schreibtisch und bemalt Svens Brille damit. »Abgehakt«, sagt Paul.

»Was ist Punkt 5?« Sven ließt vor: »Schreiben Sie ein Lied, das die Massen begeistert!«

Das ist schlecht. Weder Paul noch Sven spielen ein Instrument. »Das ist schlecht«, sagt Paul. Sven nickt. »Wir brauchen Leute, die Instrumente spielen können«, sagt Paul. Also gehen Paul, Sven und Mutter zu Olli und Kevin ins Atillie: »Wir suchen Leute, die Instrumente spielen können«, sagt Paul. »Unten im Keller sind ein paar Proberäume oder sowas«, sagt Olli und geht mit den Drein nach unten. Auf einem roten Leuchtschild steht: ›Aufnahme läuft‹ Die vier betreten den Raum und stehen plötzlich in einem großen Tonstudio. »Was soll das denn jetzt!«, ruft ein Mann mit Schnauzer hinter einem großen Pult mit Reglern und blinkenden Leuchten.

Paul und Sven können es kaum fassen. Hinter der riesigen Scheibe stehen die ›Nixkönner‹. Alle vier tragen Sonnenbrille und sehen ziemlich cool aus. Der Mann mit Schnauzer steht auf und kommt auf Paul zu. »Was macht ihr denn hier? An der Tür steht doch ganz eindeutig ›Aufnahme läuft!‹« Thomas, der Sänger von den ›Nixkönnern‹ kommt aus der Kabine. »Hey! Alles gut, lass die vier doch zuhören.« »Wir sind große Fans«, sagt Paul und hält Thomas eine Karte zum Unterschreiben hin. Der kritzelt sein Autogramm drauf und verschwindet wieder in der Aufnahmekabine. Paul und Sven sind ganz schön gespannt. »Und 1 und 2, und 1,2,3,4«, ruft der Schlagzeuger und die ›Nixkönner‹ legen los…

»Das ist ganz schön schlecht«, sagt Sven. »Das ist irgendwie schief und gar nicht im Takt«, sagt Paul. Dann schiebt der Tontechniker mit Schnauzer ein bisschen an den Reglern und plötzlich klingen die ›Nixkönner‹ wieder wie im Radio. »Doch gar nicht so schlecht!«, sagt Paul. »Ja, die sind super«, sagt Sven.

Weil den beiden das mit dem Instrumentelernen dann doch ein wenig anstrengend vorkommt, gehen sie wieder nach Hause und schauen sich lieber weiter die ›Nixkönner‹ im Fernsehen an.

© Nicolai Dörr 2022-08-15

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