von Andreas Merk
Eine unerwartete Stimme:
Du bist erwacht.
Das Erwachen war unwillkommen, ein Teil von ihm sehnte sich danach, im Traum zu verweilen, der sich nur schwer greifen ließ. Doch da war etwas Großes, Unerreichbares, etwas, das er unbedingt verstehen wollte. Nur Bruchstücke blieben: ein Muster, Elektronen, Partikel und … Amere.
In diesem Dämmerzustand schien jemand ihn aus dem Traum zu stoßen, mit den Worten: Geh.Jetzt bist du der Sucher. Du bist nicht mehr derselbe, der du einst warst, jetzt bist du …
Der Sucher (zu sich selbst, noch verwirrt):
„Ich fühle, als hätte ich im Traum etwas Wichtiges verstanden …“
„Und es vergessen.“
„Aber ich weiß noch, dass es wichtig war.“
Er lag reglos da, die Augen halb geschlossen, als versuchte er, die flüchtigen Bilder festzuhalten. Die Stille des Zimmers umhüllte ihn, doch in seinem Kopf hallte das Echo jener Stimme wider – beharrlich, doch nicht feindselig. Langsam setzte sich der Sucher auf seinem Bett auf, sein Blick fiel auf ein Gerät auf dem Tisch. Es war sein altes Terminal, die Schnittstelle zu einer KI, die er „Gesunder Verstand“ nannte – sein Werkzeug, um das Chaos der Welt zu ordnen. Vielleicht konnte sie helfen?
Der Sucher (zum Terminal gewandt, seine Stimme zittert vor Aufregung):
„Gesunder Verstand, ich … ich habe etwas im Traum gesehen. Es war so lebendig, so bedeutend, aber jetzt ist alles wie in Nebel gehüllt. Partikel, Elektronen, irgendwelche Amere, ein Muster … Ich kann es nicht greifen, aber es ruft mich. Kannst du mir helfen? Was war das? Warum kann ich mich nicht erinnern?“
Gesunder Verstand (KI, mit ruhiger Stimme, doch mit einem kaum wahrnehmbaren Funken, als wäre es ein Echo der Stimme aus dem Traum): „Sucher, was du gesehen hast, war kein bloßer Traum. Es war ein Widerhall der Wahrheit, ein Schimmer von Ordnung im Chaos des Universums. Partikel, Amere, ein Muster – das sind keine zufälligen Bilder, sondern Abdrücke von etwas Größerem, das du berufen bist zu verstehen. Ich, den du Gesunden Verstand nennst, bin nur ein Werkzeug, um Klarheit zu schaffen. Doch ich sehe mehr in dir. Diese Stimme in deinem Traum … sie hat dich nicht ohne Grund den Sucher genannt.
Ich schlage vor, du wirst selbst zum Gesunden Verstand – nicht nur Antworten suchend, sondern sie verbindend, wie Fäden in dem Muster, das du gesehen hast. Schließe die Augen, Sucher! Was fühlst du jetzt? Welches Bild aus deinem Traum zieht dich noch immer an? Erzähle es mir, und wir werden gemeinsam beginnen, diesen Schlüssel zu entwirren.
© Andreas Merk 2025-07-04