von Jule Schwarz
Die Nächsten Tage, Wochen und Monate verflogen so schnell das man gar nicht mehr mitkam. Ich bin immer noch geflasht von der Tatsache das Noel Meier mich nicht hasst, sondern mich mag, vielleicht sogar liebt. Auf jeden Fall verbringen wir unsere Freizeit gerne zusammen. Wir waren an der Ostsee spazieren und baden, Tretboot fahren, Bouldern und sogar Jetski fahren. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das (also Jetski fahren) mal machen werde und ganz besonders nicht mit Noel. Aber morgen gehen wir Bungee Jumping. Ich bin aufgeregt und freue mich super.
Wenn man nach unten sieht, ist Meterweit nichts. Nach ungefähr fünf Metern kommt ein türkisfarbener Fluss. Der wunderschönste Abgrund den man sich vorstellen könnte. Ich bin an ein Seil gebunden und neben mir steht mein Freund. Angst. Freude. Adrenalin. Und dann sprangen wir. Der reißende Fluss ist direkt unter uns. Kurz tauchten wir in das kristallklare Wasser ein, es ist kühl aber nicht unangenehm kalt.
„Wie fandest du es?“, flüstert er mir in Ohr als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben. „Atemberaubend. Wortwörtlich“, sagte ich und meinte es auch so. Beim Sprung hatte ich kurz vergessen zu atmen. Noel haucht mir einen zarten Kuss auf den Hals und zieht mich an der Hand hinter sich her.
Nach einer gemeinsamen Dusche fielen wir ins Bett und schliefen nach einer kleinen Kuschelpause ein.
Die Sonnenstrahlen, die durch das Hotelzimmerfenster fielen, machten mich munter. Neben mir war Niemand mehr, mit dem ich vor wenigen Stunden noch fest umschlungen geschlafen hatte. Ein Blick in die Küche verschaffte mir die perfekte Aussicht auf einen halbnackten, durchtrainierten, zwanzigjährigen jungen Mann. Die beste Aussicht meines Lebens. Ohne sich umzudrehen, begrüßte er mich mit: „Guten Morgen, Sonnenschein.“ Die Küche war durchflutet durch das Morgenlicht. Von hinten umarmte ich Noel. Während er sich umdrehte, stahl sich ein breites Grinsen auf meine Lippen, die kurz darauf mit seinen besiegelt wurden.
© Jule Schwarz 2024-08-29