Conny kollidierte fast mit Angelos und Luna, als sie aus der Teeabteilung flüchtete. Die Einkaufswagen fehlten verdächtigerweise. „Woah!“, rief Angelos. „Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.“
„Hab ich! Also kein richtiges. Aber so fast.“
„Tief durchatmen.“, meinte Luna. Mit Geistern kannte sie sich aus. Conny folgte dem Rat. Ihre Finger gruben sich unterdessen in die zwei Teepappschachteln. „Ich hab den Killer gesehen. Er ist auch hier. Ich bin mir sicher, dass er es ist.“
„Was für ein Killer?“, fragte Angelos verdutzt.
„Der aus eurer Welt! Der Serienmörder. Er ist“, Conny zeigte hinter sich, „da!“
Luna schlich auf Zehenspitzen zum Tee-Gang und lugte um die Ecke. „Das ist er wirklich.“, wisperte sie. „Du kennst ihn?“, wollte Angelos wissen. Luna schüttelte den Kopf. „Aber ich sehe und spüre mehr als ihr anderen. Glaub mir und Conny einfach.“
„Gut, gut, gut.“, haspelte Conny. „Ihr holt die andern beiden und dann müssen wir dieses Problem lösen.“
Als sie kurz darauf zu fünft dem Killer nachspionierten, flüsterte Phoenix: „Was machen wir nun?“
„Wir müssen ihn mitnehmen.“, beschloss Angelos.
„Klar.“, meinte Azura und rollte die Augen. „Weil der irre Serienmörder auch freiwillig mitkommt. Wir müssen nur freundlich fragen.“
„Wir entführen ihn.“, verbesserte sich Angelos mit einem strafenden Blick. „Ein sauberer Schlag auf die Schläfe, dann kippt er um.“
„Und wenn du zu doll zuhaust und ihm das Schläfenbein brichst?“, warf Conny ein. Schaudernd dachte sie an die Recherche zu ihrem letzten Buch. „Bratpfanne über den Kopf!“, antwortete der Dämon. „Da drüben ist die Haushaltsabteilung.“
„Hier hängen Kameras! Habe ich in eurem Universum die Sicherheitskameras vergessen?“ Während Angelos und Conny noch diskutierten, schlich Azura sich an den Killer heran und legte ihm eine Hand in den Nacken. Plötzlich sackte er zusammen. Gerade noch so fing sie ihn auf. Ihre Freunde schlichen sich näher. „Druckpunkte.“, grinste sie, als wäre damit irgendetwas erklärt. „Scheiße.“, zischte Conny und ignorierte Lunas entsetzten Blick.
„Was? Jetzt können wir ihn mitnehmen.“, freute Angelos sich.
„Wir entführen ihn.“, korrigierte Conny. „Weißt du, wie sich eine Entführung im Lebenslauf macht?“
„Ungünstig.“, warf Phoenix dazwischen.
„Ach, Quatsch! Onkel Hans hier hatte einen Kreislaufkollaps und wir kümmern uns nur ganz nett um ihn.“ Luna und Conny sahen Angelos zweifelnd an. Azura und Phoenix schulterten nur gleichgültig jeder einen Arm des Ohnmächtigen.
© Fritzi-H. E. Fechner 2022-08-15