Kapitel 12: Verloren

Dustin Rohr

von Dustin Rohr

Story

Ich wachte schweißnass auf. So lebendig hatte ich die Vergangenheit lange nicht mehr erlebt. Ich wusste nicht genau wie lange ich bewusstlos war, aber ich muss Anne finden. Sie wusste etwas. Dass ich gerade jetzt an damals dachte, konnte kein Zufall sein. Ich schaute mich um. Ich lag vo dem Bunker. Doch den Zettel mit der Adresse würde ich nicht mehr finden. Die Schweine hatten den Bunker in Brand gesteckt. Flammen züngelten bereits aus den Lüftungsschächten und griffen auf den umliegenden Wald über. Keine Zeit zu verlieren. Ich rannte in den Wald zu der versteckten Garage. Dort stand ein alter Jeep. Ausrüstung war auch vorhanden. Ich schnallte mit die Weste um und holsterte eine Pistole. Es gab nur eine Straße und die mussten sie nehmen, wenn sie mit mehreren Autos unterwegs war. Selbst wenn sie schnell waren, brauchten sie mindestens 5 Stunden. Ich konnte sie also noch kriegen, wenn ich direkt durch den Wald fuhr. An der Straße angekommen, sah ich die schwarzen Autos der Kolonne. Ich hab es tatsächlich geschafft vor ihnen da zu sein. Der Jeep blockierte die Straße komplett. Ich öffnete die Türe und legte auf den ersten der schwarzen Wagen an. Ohne weiter zu überlegen, schoss ich auf die vorderen Reifen. Der Wagen überschlug sich und rutschte bis kurz vor den Jeep; ich rannte los. Die anderen beiden Wagen hielten an und die Männer in den schwarzen Anzügen stiegen aus. Sie eröffneten sofort das Feuer. Sturmgewehre. Ich wünschte, ich hätte mir auch mehr als nur eine Pistole umgeschnallt. Ich sprang auf den Boden und konnte die ersten vier mit gezielten Kopfschüssen ausschalten. Dann hechtete ich hinter den zweiten der schwarzen SUVs. Im dritten musste Anne sein. Ich erkannte den Typ mit den blonden Haaren wieder. Er schrie den andere beiden zu und stieg wieder in den Wagen. Dann fuhr er los. Er versuchte abzuhauen und ich verfluchte mich selbst. Natürlich konnte er auch einfach durch den Wald fahren. Die anderen beiden hatten noch immer auf mich angelegt. Ich riss mich zusammen und sprang auf. Dem einen schoss ich in den Kopf dem anderen in die Schulter und das linke Bein. Er stürzte und ließ die Waffe fallen. Schnell hechtete ich zu ihm und packte seinen Kopf, um in seinen Mund zu greifen. Dann fühlte ich das harte Kästchen an seinem Zahn. Ich zog fest daran und riss es raus. Dann warf ich es in den Wald. Der Man wirkte perplex und verwirrt. Ich schlug ihm ins Gesicht. Vielleicht half ihm das, sich etwas zu beruhigen.
„Wo bringt ihr sie hin?“, schrie ich ihn an und drückte den Finger in die Wunde an seiner Schulter. Keine Antwort. Dann drohte ich ihm dahin zu schießen, wo es ganz sicher weh tun würde. Nachdem ich meine erste und einzige Drohung war gemacht hatte, verriet er mir schließlich, wo sie Anne hinbrachten. Ich hatte eine Adresse. Doch vorher musste ich mir mehr Waffen holen. Also fuhr ich zurück zu der Garage. Auf dem Weg rief ich noch Jim an. Ich erzählte ihm, dass ich länger wegbleiben würde. Er sollte es auch Lina sagen. Ich konnte es ihr nicht sage, aber ich wollte ihr auch nichts vormachen. Ich musste endlich wissen, was damals gesehen ist. Was mich aber beunruhigte war die Adresse, welche mir der Mann gegeben hat. Es war schon ein Zufall, aber ich kannte den Ort. Ich verdrängte den Gedanken. Jetzt ging es darum, Anne zu finden und die Schweine umzubringen, welche LuLo getötet hatten.

© Dustin Rohr 2024-09-07

Genres
Spannung & Horror