Kapitel 13

Leonie Hohmann

von Leonie Hohmann

Story

Ich bin so froh das Daniel die Polizisten abwimmeln konnte, das hätten wir nicht gebrauchen können. Doch zugleich wusste ich, das Dean Sarah entführt hatte. Ich hätte ihn aufhalten sollen, doch ich war zu schwach. Er erzählte ihr bestimmt alles, alles wovor wir Sarah beschützen wollten. Als ich mit den anderen Jungs endlich an Garcias Versteck ankam, wusste ich das wir zu Spät waren. Ich konnte ihre Emotionen gar nicht in Worte fassen, war es Hass, Verzweiflung, Angst oder doch alles. Sarah ignorierte uns die ganze Fahrt, zu Daniels Haus, über. Wir hatten es verdient, doch diese ganze scheiß Stimmung, war kaum auszuhalten.

>> Sie ist nicht mehr da. Sarah ist nicht mehr in ihrem Zimmer.<<, stürmte Nathan aufgelöst zu uns. >> Aber das kann gar nicht sein, wir hätten doch gemerkt das Sie weg ist.<<, brachte Aiden hervor. Wir fingen an Sarah zu suchen, weit konnte Sie ja nicht sein. Jeder von uns fuhr in eine andere Richtung, in der Hoffnung sie schnellstmöglich zu finden. Es vergingen einige Stunden, bis mir bewusst wurde, wo Sie sich aufhalten könnte. Es war eine lange Fahrt aber ich war mir sicher, dass das der Ort war, zu dem Sie nach so einer Situation gehen würde. Das Grab ihrer Mutter.

Es war Stockdunkel als ich am Friedhof ankam aber schon von weiten sah ich Sarah vor dem Grab hocken. Sie weinte, natürlich tat Sie das. Ich hatte auch ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich ihr sagen sollte. Doch trotzdem ging ich auf Sie zu. >> Hey, wir suchen dich schon überall. Warum bist du einfach abgehauen? Ist alles gut bei dir?<< Sie drehte sich zu mir. Ich konnte ihren Blick nicht genau deuten, doch positiv sah anders aus. >> Du bist ja mutig, tauchst einfach so hier auf und fragst, ob alles gut ist. Weißt du, nein, ist es nicht, aber ist ja auch egal. Ich bin ich mich gegangen und ich habe mich damit abgefunden. Klar, ich bin immer noch sauer auf euch, doch ich denke meine Mum hätte es auch so gewollt. Sie hätte es schrecklich gefunden, wenn ich meiner Familie dafür ewig aus dem Weg gehe. Also verzeihe ich euch, aber denk bloß nicht, dass ich das so schnell vergessen werde.<< Sie brachte es so ruhig hervor, das es mir schon Angst machte. >> Wow ehm, also ich habe ja mit allem gerechnet, aber nicht damit.<<, gestand ich ihr. >> Tja du kennst mich wohl doch nicht so gut. Also falls du jetzt vorhattest mich abzuholen, ich bleibe noch ein bisschen hier.<< >> Kein Problem, dann warte ich auf dich.<< Ich gab ihr noch etwas Zeit. Ich schrieb den Jungs eine Nachricht, das ich Sarah gefunden hatte und das es ihr gut ging.

Nach einer Weile gingen wir dann zum Auto und machten uns auf den Heimweg. Die meiste Zeit schwieg Sie, doch dann ertönte ihre Stimme durch das nervige Schweigen. >> Wie geht es dir eigentlich, so nach dem Unfall und dem ganzen?<< >> Tatsächlich ganz gut, es hätte schlimmeres passieren können. Die Hauptsache ist doch aber, dass es dir gut geht.<< >> Okay, das ist doch gut. Na ja also eigentlich wollte ich dir was sagen, oder eher etwas beenden. Justin… also Ich, ich liebe dich auch. Das war es, was ich dir sagen wollte, bevor wir diesen Unfall hatten. Ich denke, du solltest es wissen.<< Da war er, der Satz. Sie liebte mich auch und endlich hatte Sie es ausgesprochen.


© Leonie Hohmann 2023-08-14

Genres
Romane & Erzählungen