Kapitel 3: Die Begegnung mit Kapitän Brandt

Dante Dante

von Dante Dante

Story

Eines Tages, als die Herbstwinde die Blätter von den Bäumen fegten, legte ein großes Schiff im Hafen an. Es war die „Sturmvogel“, ein stolzer Dreimaster, dessen Rumpf von unzähligen Reisen gezeichnet war. Die schwarze und goldene Flagge wehte im Wind, und das Schiff war so majestätisch, dass es den ganzen Hafen in seinen Bann zog.Lucas konnte seinen Blick nicht von dem imposanten Schiff wenden. Sein Herz klopfte schneller, als die Mannschaft von Bord ging – raue Männer mit wettergegerbten Gesichtern und strengen Augen, die Geschichten von Abenteuern und Gefahren erzählten, die sie durchlebt hatten. Unter ihnen war ein Mann mittleren Alters mit einem dichten, grauen Bart und Augen, die scharf wie Dolche waren. Die selbstbewusste Haltung und die Autorität, die er ausstrahlte, machten sofort klar, dass er als Kapitän ein erfahrener Seefahrer war. Als er den Jungen am Kai stehen sah, blieb er stehen und musterte ihn eingehend. „Na, Kleiner“, sagte er mit einer Stimme, die wie das Grollen einer fernen Gewitterfront klang, „träumst du davon, zur See zu fahren?“ Lucas schluckte und versuchte, seine Nervosität zu verbergen. Er trat einen Schritt vor und antwortete mit fester Stimme, obwohl sein Herz wie wild schlug: „Ja, Sir.“ Der Kapitän lachte auf, ein kurzes Rumpeln, das wie ein ferner Steinschlag klang. „So höflich. Das gefällt mir.“ Er hob eine Augenbraue und betrachtete ihn kritisch. „Du scheinst entschlossen zu sein“, sagte er nach einem langen Moment des Schweigens. „Aber die See ist kein Ort für Träumer. Sie verlangt harte Arbeit, Disziplin und Mut.“ Er erinnerte sich an die Geschichten der alten Seeleute, die ihn inspiriert hatten. „Ich bin bereit, alles zu tun, was nötig ist“, antwortete er entschlossen. „Ich kann hart arbeiten, und ich werde alles lernen, was Sie mir beibringen können.“Der Kapitän musterte ihn weiter. Schließlich nickte er langsam. „Nun, es gibt immer Platz für jemanden, der bereit ist, sich anzustrengen. Wenn du wirklich entschlossen bist, dann komm morgen früh wieder hierher. Wir werden sehen, ob du das Zeug dazu hast.“Lucas‘ Herz machte einen freudigen Sprung. „Danke, Sir! Ich werde pünktlich sein.“Der Mann lächelte und klopfte Lucas auf die Schulter. „Dann bis morgen, Junge. Bereite dich darauf vor, das Meer kennen zu lernen.“Der Junge lief nach Hause und erzählte seinen Eltern, was am Hafen passiert war und von seinem gefestigten Entschluss, doch diese waren, wie so oft, strikt dagegen und hielten nichts von diesem Traum. So schlich sich Lucas heimlich aus dem Haus, um den Widerständen seiner Eltern zu entkommen. Bevor der erste Sonnenstrahl den Himmel erhellte, war er am Hafen. Dort stand er, voller Vorfreude und Nervosität, als die ersten Sonnenstrahlen den Morgen begrüßten.„Na, mein Junge. Guten Morgen!“ erklang da die Stimme des Kapitäns hinter ihm. „Komm an Bord.“ Mit einem Kloß im Hals trat er an Bord der „Sturmvogel“ und sah sich um. Jedes Mitglied der Crew begrüßte ihn mit einem Grinsen oder einem Gruß, während der Kapitän ihm jeden einzelnen vorstellte. „Ihr habt vergessen, Euch vorzustellen, Kapitän“ meinte da ein Matrose mit schwarzen zerzausten Haaren und einem Goldring im rechten Ohr und grinste.“Der bärbeißige Mann dort ist Kapitän Brandt, der uns schon durch so manchen Sturm führte.“ Alle Crewmitglieder lachten laut auf bei dieser Vorstellung ihres Kapitäns. Das Abenteuer begann.

© Dante Dante 2024-08-16

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Herausfordernd