von Nathalie Meyer
Es kam eine Zeit, in der es Berg auf ging. Sie fand Freunde. Echte Freunde.
Sie lernte, dass es in Ordnung war nach Hilfe zu fragen, auch wenn es sehr lange dauerte.
Doch auch das erfüllte sie nicht. Das Mädchen suchte immer noch nach diesem einen Menschen, der sie so sehr lieben würde.
Zuhause wurde es von Jahr zu Jahr schlimmer. Die Kopfhörer wurden immer besser und die Musik immer lauter.
Ihr Kopf ist voll mit Gedanken und Gefühlen bis oben hin vollgestellt und es wird immer voller. Er warzu voll, um irgendetwas greifen zu können.
Etwas in ihr schrie danach, dass sie es rauslassen soll, doch wie sollte sie, wenn sie nicht wusste, was es war.
Die Wand niederzureißen, würde bedeuten, das alles rausfallen würde. Etwas, das nicht passieren darf. Also blieb sie und wurde von Tag zu Tag dicker.
Sie konnte es nicht. Es war, als hätte sie die Kontrolle über sich selbst verloren.
Ihre Freunde gaben ihr das Gefühl, das sie die Kisten nach und nach abbauen könnte. Eine nach der anderen, um an sie ranzukommen.
Das kleine Mädchen wurde älter und musste sich langsam Gedanken über ihre Zukunft machen.
Was sollte sie werden?
Was wollte sie werden?
Wo wollte sie in Zukunft hin?
Was für Möglichkeiten hatte sie?
Ihre Mutter meinte, sie solle auf keinen Fall Kunst studieren, also fiel das schon mal raus.
Aber sie mochte Kunst doch?
Aber nein. Mama hat gesagt, dass es sehr dumm wäre, etwas Kreatives zu studieren.
Aber was dann?
© Nathalie Meyer 2024-08-31