Kapitel 7 – Wo die Liebe hinfĂ€llt

Lisa-Marie Niwek

von Lisa-Marie Niwek

Story

„Du glaubst mir nicht, wie dankbar ich dir bin Lacy.“ „Keine Ursache.“ , sagte sie mit einem LĂ€cheln. Ich beschrieb ihr noch kurz den Weg zu meiner Praxis und dann kamen wir wieder auf das GesprĂ€chsthema von gestern. „Wie ist Jane eigentlich so drauf? Also was magst du so an ihr?” , fragte Lacy. Warum sie das so interessierte, fand ich anfangs zwar etwas fragwĂŒrdig, doch warum nicht? Also fing ich an sie zu beschreiben: „Ihre Art ist zwar etwas introvertierter, aber genau das mag ich so an ihr. Außerdem haben wir gleiche aber auch unterschiedliche Interessen und wenn das zwischen uns etwas werden wĂŒrde, wĂŒrde mich das sehr freuen.

Wir ergĂ€nzen uns gegenseitig nun mal sehr gut.“ „Interessant. ErzĂ€hl mir mehr haha.“ , sagte Lacy mit einem Schmunzeln. Da ich Lacy sehr vertraute, fing ich an ihr mehr ĂŒber Jane zu erzĂ€hlen. “Also, Jane ist kleiner als ich, sehr schlau, humorvoll, hat hell braunes Haar, ist ein Jahr Ă€lter als ich und hat denselben Musikgeschmack wie ich. Sie ist einfach toll und hat dazu sogar noch dieselben Ansichten wie ich, vor allem wenn es ums Thema Beziehungen geht.“ Lacy hatte ihre Augen zwar auf der Straße, doch ein leichtes LĂ€cheln konnte ich von der Seite trotzdem erkennen. „Sie ist was ganz Besonderes, hm?“, fragte sie nach einer kurzen Stille. „Ja, das ist sie wirklich.“, antwortete ich.

Sich mit Lacy darĂŒber zu unterhalten, fĂŒhlte sich sehr beruhigend und vertrauenswĂŒrdig an. Ich bin sehr froh, sie kennengelernt zu haben. Noch nie konnte ich mit jemanden so gut ĂŒber Liebe oder andere Themen reden, wie mit ihr. Als wir noch circa 10min von meiner Praxis entfernt waren, fuhren wir durch eine Straße, die mitten durch den Wald fĂŒhrte.

Das war immer schon meine Lieblingsstraße gewesen, seit ich meine Praxis eröffnet hatte. Vor allem im Winter sah alles hier immer so magisch aus, wenn es geschneit hatte. Heute war es leider nur etwas nebelig, aber das war mir lieber als wenn es hageln oder stark regnen wĂŒrde. Total in Gedanken versunken, hatte ich es komplett ausgeblendet, dass Lacy gerade mit mir redete.

„Sky hörst du mich? Wir sind da!“ Ich sah mich um und tatsĂ€chlich, wir waren da. “Ja danke Lacy, wĂ€re aber echt nicht nötig gewesen.“ „FĂŒr dich doch immer. Jetzt aber schnell! Ich will ja nicht, dass du zu spĂ€t kommst.“, Ich stieg aus, lief in Richtung der EingangstĂŒr meiner Praxis, und öffnete sie. „Na Sky, da bist du ja. Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Du wĂŒrdest an solchen wichtigen Tagen, wie heute, doch niemals zu spĂ€t kommen. Gab es Probleme mit dem Bus?“ Das war Maddy, meine SekretĂ€rin und auch mit einer meiner einzigen Freunde hier. „Ja, der Bus hat wieder Probleme gemacht. Aber jetzt bin ich ja da.“

„Deine neue Patientin wartet schon im Sprechzimmer. Vielleicht schaust du besser mal nach ihr.“ „Ja, das sollte ich besser tun, danke Maddy.” Ich lief in Richtung Sprechzimmer, öffnete die TĂŒr und da saß sie auch schon. Eine junge Frau mit kurzen schwarz gefĂ€rbten Haaren, einer schwarzen Hose mit Löchern und einem schwarzen Oberteil


© Lisa-Marie Niwek 2022-08-29