Kapitel FÜNF

Jara Bietenbeck

von Jara Bietenbeck

Story

Kapitel FÜNF

„Der König will sofort in den Krieg ziehen! Mobilisiert so viele Soldaten wie möglich. Die Soldaten ohne Flügel, also Menschen, Hexen und Gestaltenwandler ohne Zugang zu Flügel bilden eine neue Einheit, Einheit acht. Sie werden, sobald der Grenzwald erreicht ist, die Grenze sichern. Sie sollen mit den Pferden reisen. Die anderen marschieren bis zur Stadt Greia weiter, um sich dort mit den anderen zu versammeln. Einheiten eins und zwei müssen in zwei Tagen aufbruchsbereit sein. Stellt das ein Problem dar?“ Ich drehte mich zum Befehlshaber der ersten und zweiten. „Nein Commander, kein Problem“, versicherte mir Captain Greek. „Was ist mit den anderen Einheiten?“, fragte ein mir unbekannter Engel mit großen weißen Flügeln. „Sie werden mit Vater und mir einen Tag nach Einheit eins und zwei aufbrechen.“ Darrow betrat das Zelt und jeder kniete vor ihm nieder.

Bis spät in die Nacht sprachen Darrow und ich über die kommenden Tage. Cassius und ich sollten mit drei anderen bereits morgen aufbrechen, um als erster in Greia zu sein und mögliche Gefahren abzuwenden. „Dies wird kein Problem sein. Mit einer Gruppe dieser Anzahl sollten wir in vier Tagen in Greia ankommen.“ „Dann ist das geklärt. Bevor du in dein Zelt zurückkehrst, geh zu Quinn. Sie bat um ein Gespräch.“

Ich betrat die großen und dunklen Gemächer von Quinn. Die Möbel waren aus massivem Holz und über ihrem Bett hing ein Schwert, dessen Schneide schwarz schimmerte. Seitdem ich ein Kind war, wollte ich immer mit diesem Schwert kämpfen. Es faszinierte mich wie die Schneide glänzte und irgendetwas an diesem Schwert zog mich in seinen Bann. Sie hat es mir bis heute jedoch nie erlaubt. „Wie geht es dir?“, fragte sie. Ihre Stimme klang besorgt. „Ich bin bereit für mein Land zu kämpfen“, antwortete ich klar, obwohl ich ebenfalls große Angst hatte. „Dies ist dein erster richtiger Kampf oder mein Kind? Lass dir einen Rat von mir geben. Versuch nicht zu sterben. Deine Position ist wichtiger als die eines einfachen Soldaten. Schick sie vor.“ „Ich werde keinen meiner Männer in einen Kampf schicken, den ich nicht selbst bestreiten würde!“ Ich war schockiert über ihre Worte. „Dies sollten die Worte eines Prinzen sein. Sie sind weder notwendig für eine Armee, noch für ein Königreich. Ohne einen obersten Befehlshaber werden die verschiedenen Einheiten nicht zusammen kämpfen. Stirbst du, stirbt Ziya. Stirbt ein Soldat, stirbt ein Held.“

Ihre Worte hallten noch lange in meinen Gedanken wider und ich verstand so langsam, was sie mir sagen wollte. Einen einzelnen Soldaten für den Frieden des ganzen Landes zu opfern ist in Ordnung. Ein ganzes Land für einen Einzelnen zu opfern nicht.

Ich wollte diese Nacht nicht allein sein, also fand ich mich ein paar Minuten später vor dem Haus von Cassius wieder. Er öffnete die Tür und seine Augen leuchteten auf. „Ich hatte gehofft, das du kommst“, sagte er und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Wir schlangen unsere Arme umeinander, während unsere Zungen in unseren Mündern tanzten.

© Jara Bietenbeck 2023-09-10

Genres
Science Fiction & Fantasy
Stimmung
Abenteuerlich, Herausfordernd, Dunkel, Emotional, Mysteriös