Kasperles neue Rose

Nachdenklich sass der König in seinem Rosengarten und betrachtete die in voller Blütenpracht stehenden Rosen.

Seit dem Tod seines Lieblingsgärtners, Johannes, genügte kein Gärtner mehr seinen Anforderungen und es kam zu regem Wechsel.

Einen schickte er zum Teufel, als dieser ohne seines Wissens schwarze Rosen züchtete. Als der König auf dem Grab seiner abgöttisch geliebten Gemahlin schwarze Rosen erblickte, erschrak er zu Tode und entliess den Gärtner auf der Stelle.

Danach kam ein Umweltapostel von einem Gärtner. Er wollte den König stets zu Besserem belehren, doch den Rosengarten, den pflegte er mit grosser Sorgfalt. Dies war dem König wichtig.Als er den Auftrag erhielt, eine extravagante Rose zu züchten, war er außer sich vor Freude. Er tüftelte Tag und Nacht und dann war es endlich soweit. Er rief den König zu sich und präsentierte ihm stolz die mit viel Liebe und Geduld gezüchtete neue Rosensorte.«Voilà – mein König, hier ist sie, meine Kreation – die giftig grüne Mamba»!«Wie bitte? Dies soll eine Rose sein? Grün wie ein Wiesenkraut und wo sind die Dornen geblieben? Geht und füttert die Rehe damit»!

Kurz vor dessen Weggang, schwärmte der neue Hofnarr für den Rosengarten und war von diesem ganz angetan. Als er zu Ohren bekam, dass die Stelle ausgeschrieben war, meldete er sich spontan beim König.Dieser war skeptisch, ob ein Hofnarr wohl die Qualitäten eines Gärtners mitbringen würde und seinen geliebten Rosengarten fachmännisch betreuen könnte.Er gab ihm eine Chance – Kasperle bekam die Stelle.Fortan betreute er mit viel Liebe und Hingabe den Rosengarten und wenn das Königshaus Besuch erhielt, unterhielt er die Gäste mit seinem Schabernack.Als er vernahm, dass er eine neue Rose züchten dürfe, wurde er traurig. Er hatte doch keine Ahnung wie man dies anstellte. So fragte er sich im Palast durch. Jeder gab ihm gut gemeinte Ratschläge. Dann machte er sich wagemutig ans Werk.Die Freude war gross, als sich die tief violetten Knospen öffneten und sich die Blätter mit tomatenroten Herzchen präsentierten. Kasperle schlug vor Freude Purzelbäume und bat den König, seine neue Kreation im Rosengarten zu bewundern.Als der König die Rosen sah, veranstaltete er ein großes Fest und taufte die märchenhafte Rosensorte Hofnarr Kasperle.

Diese Geschichte entstand, während ich die Ausstellung «Audrey Hepburn in Switzerland» besuchte.

Fast dreissig Jahre lebte der Star in einem wunderschönen Haus mit in Tolochenaz in der Nähe von Morges. Audrey liebte die Rosen über alles und legte einen grossen Rosengarten an.Audrey Hepburn war eine aussergewöhnliche Schauspielerin und hinterliess ihre Spuren in der Kinogeschichte. U.a. Krieg und Frieden (1956). Frühstück bei Tiffany (1961), My fair Lady (1964).1969 heiratete sie im Rathaus in Morges den italienischen Psychiater Andrea Dotti.1988 wurde sie Sonderbotschafterin für das Kinderhilfswerk UNICEF.

Titelbild: Audrey Hepburn in ihrem Rosengarten in Tolochenaz