Kerry

Na, ich bin Kerry, weiblich, zur Zeit 28 Jahre alt, habe einen Ehemann und drei Katzen, welche ich stolz meine Kinder nenne. Was berechtigt mich eigentlich dazu dieses Buch zu schreiben? Wie kann ich nur? Nun ich habe selbst einen sozialen Beruf gelernt. Nachdem ich mehrmals nach dem Realschulabschluss auf die Nase gefallen bin. Ich wusste absolut nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich wusste wie man Bewerbungen schreibt, eine Brücke berechnet, über die ich laufe, aber nicht was genau ich für mein berufliches, restliches Leben wollte. Überhaupt hatte ich das Gefühl es muss, das eine sein. Der Beruf den ich zig Jahre mache, geehrt werden nach so und so vielen Arbeitsjahren. Sprich ein ganz normales Leben eben. Oder? Nun so einfach ist das nicht. Das Konzept gibt es noch, aber es ist gefühlt ausgestorben. Alte Menschen ändern kaum was, junge Menschen wirken oft planlos, rastlos und als hätten sie kein Durchhaltevermögen. Irgendwo dazwischen bin ich. Nach dem Tod meiner Mutter ist ein Teil von mir mit ihr gegangen. Dieser Teil wird auch nie wieder kommen. Er gehörte nämlich zu ihr. Das war der Zeitpunkt, an dem ich mein Leben zum ersten Mal komplett verändert habe. Ich holte mir Hilfe, kündigte die nicht passende Ausbildung, lernte die Liebe meines Lebens kennen und begann im Folgejahr meine soziale Ausbildung. Glückliches Ende? Schön wäre es. Ich schaffte zwar meine Ausbildung, weil ich ein-anderthalb Jahre meiner Lebenszeit geopfert und hart gelernt hatte. Daher konnte ich alles und habe das letzte halbe Jahr nichts gemacht. Ehrlich, gar nichts. Klingt bescheuert. Eventuell, mein Notendurchschnitt war am Ende eine 1,7, weshalb ich offen gesagt nichts bereue. Jedoch mochte ich den Inhalt. Die Theorie war mein Steckenpferd. Im Praktikum merkte ich, ich möchte, eine Aufbauausbildung machen will. Einfach, weil die Hauptzielgruppe nicht meins war. So dachte ich. Kurz darauf begann ich diese und ich fiel härter, als nach dem Tod meiner Mutter. Ich habe mich nicht genug damit auseinandergesetzt und alles brach zusammen. Die nächsten beiden Jahre waren sehr schlimm. Ausbildung super, aber dieselbe Zeit hatte ich fast alle Menschen, die ich kannte oder auch nicht, gegen mich aufgebracht. Mein Ruf war ruiniert. Ich hörte von anderen: von dir hab ich gehört! Mein Partner ebenso und unsere Beziehung litt. Meinen Körper habe ich vernachlässigt, weil ich dachte, ich verdiene es ja so. Zum Beispiel: alle hassen mich. Mein Partner und meine Freundesgruppe haben mich nie gehasst. Ich war einfach nicht mehr ich. Also habe ich wieder mein Leben in die Hand genommen, nachdem jemand anderes gedacht hatte, er könne über mich bestimmen. Das darf letztlich nur jeder selbst. So hart das auch ist. Ich musste wohl noch ein weiteres großes Mal fallen. Ich habe es geschafft. Heute habe ich das Leben, was ich führen will. Mit einer Ausnahme. Der Job. Ich bin die ewig suchende Person, aber ich kann auch gut beobachten und reflektieren und kommunizieren. Zudem bin ich sehr aufgeweckt und habe in den letzten 10 Jahren zwar keine riesigen Sprünge auf dem Lebenslauf bei der Rubrik Arbeit gemacht. Dafür habe ich das Leben von John und Lizza nachhaltig positiv beeinflusst. Und das macht mich stolz! Ich habe ein aufregendes Leben, aber es gehört mir und ich bin frei. Zudem habe ich dieses wunderbare Buch. Ist das denn keine Arbeit? Sie viel nicht nur schwer, aber ich habe meine Zeit investiert und immer gesagt ich gehe jetzt arbeiten.