von Stefanie Pies
Mit dem schwindenden Einfluss der Coronapandemie öffnete sich Köln wie eine Blume, die nach einem Unwetter wieder aufblüht. Die Stadt erwachte aus ihrer Ruhe und die Einwohner kehrten mit einer Mischung aus Erleichterung und Vorfreude auf das normale Leben zurück. Die Straßen füllten sich wieder mit den Klängen von fröhlichem Stimmengewirr, dem Duft von kölschen Spezialitäten und kölscher Musik, die aus den Kneipen auf die Straßen wehte.
Der Kölner Dom stand strahlend im Sonnenlicht, die ersten Karnevalsfeste nach der Pandemie waren ein Spektakel für die Sinne.
Die Kölner Gastronomie erlebte eine Renaissance, als die Menschen wieder die gemütlichen Kneipen, Restaurants und Biergärten bevölkerten. Die vorher verwaisten Stühle waren bis auf den letzten in lauen Sommernächten besetzt. Von Nippes bis zur Südstadt war die Außengastronomie nun fester Bestandteil des Straßenbilds und hatte mit schallendem Gelächter bis in die Abendstunden hinein unterm Heizpilz den ein oder anderen Anwohner-Parkbereich verdrängt.
Kölsch ist eine Art Zaubertrank für die Seele, auch, wenn die Düsseldorfer:innen das anders sehen würden. Die Gespräche und das Gelächter in größeren Gruppen machte die Pause des regen Treibens wieder gut.
Ganz in der Nähe meines Wohnhauses hatte während der Pandemie das „Zappes“ als Kultkneipe für das erste gebraute Pils in köln eröffnet. Faszinierend, dass dieser Laden, d er sehr junges Publikum um die 20 anzieht, zu keinem Abend der Woche mehr still und leer war. So, als wollte das Zappes stellvertretend für Köln rufen: „ Wir sind hier, wir sind lebendig, wir lachen und feiern gemeinsam und trotzen allen äußeren Einschränkungen!“
Köln erwachte zu einem neuen Kapitel, das von Gemeinschaftssinn, Lebensfreude und der Überwindung der Herausforderungen der Pandemie geprägt war. Die Stadt schmückte sich allerdings nicht nur mit einem erleichterten Lächeln, sondern auch mit der traurigen Wahrheit, dass einige Gastronomiebetriebe und Einzelhändler trotz Überbrückungshilfen haben schließen müssen.
Köln ist nicht mehr dieselbe Stadt, aber aufgestanden. Gemeinsam sollten wir es wieder zu dem bunten, willkommen heißenden Ort machen, der es war.
Ich bewundere und befeuere jede:n einzelnen, der mit Workshops, Initiativen, Vereinsgründungen, Versammlungen und tollen neuen Läden, die mit viel Herzblut und Engagement geführt sind, sich nicht beirren lässt und für unsere städtische Gemeinschaft Köln zu einem noch besseren Ort der Vielfalt und Gemeinschaft machen will.
© Stefanie Pies 2024-03-10