Weihnachten ist für Christen eine wunderschöne Zeit. Als Kind war die Vorfreude mit den Vorbereitungen und die Spannung, die in der Luft lag, richtig aufregend.
Als Familie siedelten wir viel, aber ein schönes Weihnachten gab es immer, egal wo wir waren. Am aller schönsten fand ich die deutsche, und später auch den österreichischen Weihnachtszeit und den Advent. Als Kind fand ich es schöner, am Heiligabend zusammen als Familie bei Kerzenlicht am Christbaum zu sein. Es kam eine Ruhe ein, die im Alltag und bei anderen Anlässen sonst nicht so vorhanden war.
Ein Jahr war ich aber als Kind zu Weihnachten krank und im Bett. Wir lebten in Deutschland, aber in einer britischen Siedlung. Also kam der Weihnachtsmann. Jedes Land hat so seine eigenen Traditionen.
Ich erinnere mich, wie ich auf meinem Bett kniend aus dem Fenster sah, und der Weihnachtsmann ankam, mit Schlitten und Pferden, oder waren es doch Rentiere?
Oder war es doch nur ein roter Bus? Ich habe keine Ahnung mehr.
Was wichtig war, war, dass ich einfach dasaß und zuschaute, ohne dass ich teilnehmen konnte. Traurig, aber es ist einfach so, dachte ich.
In dem Jahr hatte ich mir einen Krankenschwestern-Koffer gewünscht. Jedes Kind hat irgendwann Ideen, was es später werden möchte. An das dachte ich aber in dem Moment nicht, also legte ich mich wieder ins Bett, da ich doch Fieber hatte und es mir nicht wirklich so gut ging.
Als nächstes passierte etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Santa (der Weihnachtsmann) stand auf einmal vor mir in meinem Zimmer. Ich bekam doch meinen Krankenschwestern-Koffer. Das hat die Weihnacht für mich mehr als nur gerettet.
Das wichtigste war jedoch nicht das Geschenk selbst, sondern dass sich jemand die Mühe gemacht hat, trotzdem zu mir zu kommen, obwohl ich nicht dabei sein konnte.
An was erinnern wir uns an Weihnachten? Ich erinnere mich gerne an den Heiligabend-Gottesdienst. Wenn es in der Kirche ganz still wird und das einzige Licht von den Kerzen am Christbaum kommt, und alle „Stille Nacht, Heilige Nacht“ singen, können wir uns besinnen, an das Wichtige zu denken und dankbar zu sein, dass wir zusammenkommen können und an die lieben Menschen in unserem Leben denken.
© Christine K. Sales 2020-08-25