von Johann Huber
Das Feiertagswochenende rund um den 15. August ist wohl touristisch der Mega Gau, da waren wir gefordert ein attraktives Ziel zu finden wo wir den Massen trotzdem entfliehen konnten. Harry und ich haben uns für die Insel Krk in Kroatien entschieden, packten das Doppelsitzer Kajak auf das Dach des kleinen Fiat Panda und machten uns auf den Weg, die alternative Route durch das wunderschöne Soca-Tal war eine gute Idee. Endlich über die Brücke auf die Insel, das Kajak ins Wasser und alles vorbereiten für die geplanten 4 – 5 Tage die es dauern würde die Insel zu umrunden. Wir hatten 2 blaue Expeditionstonnen für unsere Ausrüstung und Verpflegung dabei, die wir hinten auf das Kajak schnallten und optisch wie 2 Düsentriebwerke aussahen. Man merkte die Hektik der Ferienzeit an allen Ecken und Enden, so waren wir froh endlich in See stechen zu können und starteten von der Brücke auf der dem Festland zugewandten Seite Richtung Süden. Wir paddelten geruhsam entlang des Ufers dahin bis zur Bucht bei Klimno wo wir eine völlig einsame Bucht ansteuerten um dort unser Zelt aufzuschlagen. Tags darauf ging es weiter nach Süden, gegenüber die Orte Crkvenica und Vino Novidolski, auf der Inselseite passierten wir Silo und Vrbnik. Die Insel präsentierte sich jetzt schroff und felsig, wir folgten einem tiefen Einschnitt und erreichten eine traumhaft schöne Kiesbucht bei der wir gerne anlegten und verweilten. Das Wasser war warm und extrem klar, wie eine Einladung zum Schwimmen und Schnorcheln der wir natürlich gerne folgten. Weiter um die Südspitze herum kamen wir nach Baska. Hier erwartete uns das Gegenteil von Ruhe und Idylle, ein voller Strand, Lärm und Geschäftigkeit. Wir legten mitten unter den verdutzt dreinschauenden Badegästen an und spazierten durch die schöne Altstadt, genossen ein gutes Essen und kaltes Bier. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzten wir uns wieder in unser Boot, sehr froh bei dem Gedanken wieder ruhigere Buchten anzusteuern. Diese fanden wir auch nach der letzten Südspitze der Insel in Stara Baska, wo wir unser Zelt aufstellten. Einige wenige Badegäste die diesen Geheimtipp kannten war bald wieder weg und die herrliche Bucht gehörte uns ganz alleine, ein sensationeller Sonnenuntergang war die Krönung dieses schönen Tages. Jetzt waren wir auf der offenen Seite des Meeres und hatten mit höheren Wellen zu kämpfen, was das paddeln etwas anstrengender werden ließ. Wir erreichten die Bucht der Inselhautpstadt Krk wo wir wieder einen Spaziergang durch die schöne Altstadt unternahmen bevor wir weiter Richtung Malinska fuhren. Auch hier kleine Buchten nur für uns, Idylle pur statt Menschenmassen. Vorbei an Njivice kamen wir dann wieder dem Ausgangspunkt bei der Brücke näher und erreichten schließlich wieder unseren kleinen Panda. Selten ist es mir gelungen mitten in der Hauptreisezeit so schöne Tage mit viel Ruhe und Abgeschiedenheit, gespickt mit kleinen Abstechern zu schönen Dörfern und Städtchen zu erleben.
© Johann Huber 2021-01-25