KW 23 – Schokolade

Jette Lübeck

von Jette Lübeck

Story
Hamburg


Meine Mutter war schon immer ein Süßmäulchen. Deshalb hatten wir immer Kekse, Schokolade oder Haribo im Haus. Sie liebt Schokocrossies, die sie auch jedes Jahr zu Weihnachten selbst macht, aus unseren nicht gegessenen Schokoweihnachtsmännern. Diese Fallen dann ihrem Wasserbad zum Opfer, verflüssigen sich und nehmen dann, Cornflakes umschließend wieder feste Form an. Meine Mutter liebt auch AfterEight Schokolade. Ich fand sie auch ganz lecker, bis ich einmal eine After Eight Tafel auf dem Rücken liegend, den Kopf nach unten hängend auf dem Trampolin im Garten aß und mir deshalb die flüssige Minzmasse in die Nase lief und ich das Gefühl hatte, mir wird die Nasenscheidewand inklusive Nebenhöhlen weggeätzt.


Meine Mutter holt sich auch ab und zu eine Packung Riesen-Schokoküsse, legt einen auf eine Schrippenhälfte und zerdrückt ihn dann mit der anderen Hälfte oben drauf.


Was beim Frühstück im Hause meiner Mutter auch nicht fehlen darf, ist Nutella. Und auch nur das Original. Nicht Nusspli oder Nusskati oder wie diese lahmen Imitate alle heißen. Nutella ist das einzig wahre. Keine Schoko-Nuss-Nougat-Creme schmeckt so gut wie Nutella. Sagt Mama.


Das einzige Problem bei Nutella, zumindest auf Schulfahrten, Chorreisen etc., war der Artikel. Heißt es nun die oder das Nutella? Darüber können wir jetzt lange fachsimpeln, aber in der Zeit hat Mama das Glas wahrscheinlich schon feinsäuberlich ausgekratzt…





© Jette Lübeck 2023-07-04

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Unbeschwert
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