von Gerhard Maier
Echt fett! Ich habe da diese – für mich – lustige Geschichte so ähnlich in Erinnerung, in der sich Robert Palfrader mit weißem Mantel zur Supermarktkasse vordrängt. Sein Mantra ist > Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt! <
Endlich bei der Kassiererin angekommen gibt es ein tä- tä- tä- täääää!!! Er ist der hunderttausende Kunde und bekommt Einkaufsgutscheine um 10.000.- Euro. Die langen Gesichter an der Supermarktkasse können wir uns alle vorstellen.
Lange Gesichter gibt es auch in diesen Tagen, wenn man etwas für dringende Bedürfnisse kaufen wollte, nennen wir ruhig das schon vielstrapazierte Clopapier. Vielstrapaziert aber noch unbenutzt, versteht sich. Es ist aber keines mehr da und man muss etwas anderes hamstern. Etwas, was man in den nächsten Monaten vielleicht brauchen kann, keine Ahnung was….?
Gestern wollte ich Brathuhn erwerben. Unsere Vitrinen sind ja normalerweise immer voll, gestern waren sie so schön leer. Ein einsames, kleiner Gickerl lag noch dort, das habe ich mir geschnappt. Und ab damit zur Self-Kasse. Vorbei an den Schlangen von Kaufwütigen, die sich vor den sechs Bedienkassen gebildet haben.
Die Self-Kassen waren nur wenig benützt, kein Anstellen, es gab mehrere Meter Abstand zu seinem Nächsten, kein Druck weiter zu rücken.
Zeit genug, um das Geschehen an der nächstgelegenen Bedienkasse zu beobachten. Dort stehen die Kunden Einkaufswagen an Einkaufswagen, die gebunkerten Warenberge sorgen für etwas mehr Distanz. Mitgebrachte Kinder sind dazwischen eingequetscht, die Ein-Meter-Regel geht sich da nie aus.
Ein älteres Ehepaar rechtfertigt sich gegenüber der Kassiererin wegen dem vollen Wagen: Das ist ja nicht als Hamstern gedacht, aber der Schwiegersohn hat gemeint, sie sollen sich ja in eine Privatquarantäne begeben, also keine Absicht. Also dann, Wiederschauen, Pfiat Gott! Es klingt nach einem Abschied für einen längeren Zeitraum.
Die nächste ist eine gute Bekannte, sie ist Lehrerin, ich habe sie längere Zeit nicht gesehen, ich werde ein paar Worte mit ihr wechseln. Da muss ich mich jetzt gedulden, sie hat nämlich der Kassiererin wirklich Wichtiges mitzuteilen. Nämlich, dass sie Lehrerin ist und dass die Schulen ab Montag geschlossen sind. Eigentlich hätten diese erst ab Mittwoch geschlossen sein sollen, aber……….
Ich rücke lieber ab, sonst muss ich mir das Ganze noch einmal anhören, was inzwischen eh jeder weiß.
Zu Hause angekommen, schau ich mal nach story.one, ob es das noch gibt. Technisch ist noch alles unverändert, aber auch hier ist das Virus Thema.
Dagmars Barbaren-Story von heute hat mir sehr gefallen. Schon vor vier Tagen hatten ranunkel und ich festgestellt, dass ein Weinlager Kalorien liefern wird und noch dazu aufhellend wirken kann. Päter_R hat sich schon um die Adresse von ranunkel bemüht.
So, jetzt muss ich meinen Weinkeller kontrollieren! Gottseidank hab ich da rechtzeitig vorgesorgt. Aber ich habe das Gefühl, dass sich der Vorrat in den letzten Tagen verringert hat.
© Gerhard Maier 2020-03-14