Lauter Glück!1

Ulrike Sammer

von Ulrike Sammer

Story

Henry Ford sagte einmal: Egal, ob du denkst, du schaffst es oder du schaffst es nicht, du wirst auf jeden Fall recht behalten.

Zu allen möglichen Anlässen wünschen die Freunde und Angehörigen „viel Glück“! Was meinen sie damit? Ist Glück der unerwartete Zufall, der eine missliche Geschichte noch eben gerade zu einem günstigen Ausgang bringt? Ist es diese Wendung des Schicksals, wenn man sagt: “Da haben wir aber Glück gehabt“?

Oder ist Glück vielmehr eine innere Haltung?

Aus unzähligen Untersuchungen weiß man, dass das Geheimnis des Lebensglücks viel komplizierter ist, als ursprünglich angenommen wurde. Glück hat viele verschiedenen Facetten: Manche Menschen sprechen nach einer überwundenen schweren Erkrankung von einer ganz neuen Lebensfreude. Andere berichten nach einer großen Not „das war eine glückliche Zeit, da hielten wir alle fest zusammen“. Auf der anderen Seite ist es verwunderlich, dass beispielsweise plötzlicher Reichtum nicht automatisch glücklich macht und dass die Erfüllung mancher Wünsche oft viel weniger Glück mit sich bringt, als man erwarten könnte.

Je mehr gute Zeiten und Erlebnisse man sich verschafft, umso besser funktioniert das Areal im Gehirn, das Wohlgefühl vermittelt. Das Gegenteil funktioniert allerdings ebenso: Je mehr man sich mit negativen und belastenden Inhalten beschäftigt, desto mehr wird die innere Chemie in Gang gesetzt, die schließlich krank macht!

Es gibt sogenannte T-Zellen im menschlichen Organismus. Sie sind unter anderem für die Immunabwehr zuständig. Sie steuern, ob man krank oder gesund ist oder wird. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Anzahl dieser Zellen zunimmt, wenn man zum Beispiel etwas Schönes betrachtet und dass sie abnimmt, wenn man Belastendes sieht (wie etwa in einem Berufsleben, das sich dauernd mit Schmerz und Elend befasst). Es ist eine altbekannte Tatsache, dass man nach Stress sehr leicht krank wird. Weniger bekannt ist allerdings, dass man zwischendurch und in seiner Freizeit sehr wohl die eigene Abwehr gegenüber Krankheitseinflüssen schädigen kann. Alle Menschen (im Besonderen natürlich Kinder und Jugendliche, die sich emotional schlecht schützen können) werden zum Beispiel durch Horrorfilme und brutale Computerspiele eindeutig beschädigt. Aber auch Erwachsene müssen sich ernstlich überlegen, wie viele Kriegsberichte im Fernsehen noch verkraftbar sind.

Man kann seine Immunabwehr aktiv stützen, indem man sich Dinge ins Blickfeld rückt, die einem gute Gefühle vermitteln. Das kann zum Beispiel ein Foto oder eine Pflanze sein. Jedes dieser Dinge hat seine Geschichte und indem man hinsieht, „dockt“ man sich bewusst oder auch unterbewusst an die schönen Erlebnisse, die hinter jedem einzelnen stehen, an. Der Erfolg ist sehr schnell spürbar: Über den Blick, über den Kanal des Schauens, entsteht blitzschnell ein gutes Gefühl.


© Ulrike Sammer 2024-05-22

Genres
Lebenshilfe
Stimmung
Hoffnungsvoll, Informativ