Hoffnung

Loredana

von Loredana

Story

Da sitze ich nun, mit dem Messer in der Hand, verweinten Augen und aufgeritzten Oberarm. Ob die Welt für mich noch einen Sinn ergibt? Frage ich mich, mit meinen 15 Jahren. Ich schäme mich für diese Gedanken. Die Gedanken, die durch meinen Kopf schwirren und mich verzweifeln lassen. Anderen Leuten geht es doch viel schlechter als mir. Es gibt so viel leit in der Welt. Vielleicht ist es das was mir so zu schaffen macht, meine Naivität.

Ich habe so ein schönes zuhause (Landwirtschaft mit vielen Tieren). Tiere sind sowieso das wichtigste für mich. Ich liebe es mich um sie zu Kümmern. Kann sie aber auch guten Gewissens Schlachten, da ich es ziemlich normal finde, wenn man Fleisch isst, auch Tiere töten zu können.

Trotzdem geht es mir sehr schlecht. Körperlich und/oder Psychisch. ich kann es nur als ekeliger Zustand beschreiben der Übelkeit, schwindel aber auch hauptsächlich angst verursacht. Es fing vor ein paar Jahren an und verfolgt mich seitdem ständig. Mein Leben ist nun schon nicht mehr Normal. Ich kann nicht aus gehen ohne Angst zu haben, deshalb lasse ich es öfters bleiben. Meine Mutter bringt mich von Psychologen zu Arzt zu Schamanen…. Die Probleme Häufen sich unter den Freunden, in der Schule und auch zuhause.

Da kommen mir die Gedanken mein Leben zu beenden. Diese Gedanken lösen sich jedoch in Luft auf, wenn ich die Blumen auf unseren Wiesen blühen sehe, Die Kälber sich auf mich werfen, um gestreichelt zu werden, ich sehe wie die Kücken schlüpfen und ich die Liebe in meiner Familie spüre.

Ich starre meine frischen Wunden an und hasse mich dafür. Ich hasse es mich zu verletzen und mache das weder um Aufmerksamkeit noch um Mitleit zu ernten, sonder, um mich von der negative Energie, aus meinen Körper, ab zu lenken.

Mein Blick wandert zu den Blühenden Feldern, ich höre wie die Bienen Summen und begreife langsam den Sinn des Lebens. Dieses Gefühl der Freiheit und Trostes, kann dir kein Psychologe und Keine Tablette geben.

Ich denke, das ich mein Leben irgendwie in den Griff bekomme. Ich habe noch so viele Ziele vor mir, die ich schaffen möchte. Jeder Rückschlag macht mich stärker. Ich bin nun wieder voller Hoffnung, kremple den Ärmel runter, wische mir die letzten Tränen herunter und gehe nun erleichtert nachhause.

Das war letzten Sommer.

© Loredana 2019-04-11