Leben in einem Camper Van – Neuseeland

Marion Huemer

von Marion Huemer

Story

In Auckland holte ich meinen ersten Camper Van ab. Es war ein sehr heißer Tag und ich schleppte meine 30 kg Gepäck zu der Autovermietung und als ich dort ankam, war ich verschwitzt ohne Ende. Nach einer kurzen Einführung war ich schon bereit für die Straße.

Naja fast. Die Fahrerseite war rechts, Verkehr also links. Das war meine erste Herausforderung (man gewöhnt sich aber sehr schnell dran). Gefolgt von der nächsten: Automatikschaltung (auch an diese gewöhnt man sich schnell – WENN man erst mal alles herausgefunden hat) Ich musste auch gleich mal zur Tankstelle, welche zum Glück gleich um die Ecke war.

Erst Mal aber schön falsch hingestellt, denn der Tank war natürlich auf der anderen Seite. Gut, umgeparkt ist schnell. Nächstes Problem: Ich bekam das Auto nicht abgestellt und den Schlüssel rausgezogen. Nach etlichen Versuchen gab ich dann auf und fragte Personen, welche sich auch gerade an der Tankstelle befanden, ob sie mir denn helfen könnten, denn das wurde bei der Einschulung wohl vergessen.

Bei meinem Glück war ein netter Herr gerade am Tanken, welchen ich fragen konnte. Kam ich mir blöd vor? Ein wenig ;-)

Mit meinem neuen Wissen und einem vollen Tank ging es nun zum Treffpunkt mit meinen zwei potentiellen Travelbuddy’s. Anfangs hatte ich mit dem Linksverkehr und der “falschen Fahrerseite” noch gewaltige Schwierigkeiten und ich brauchte eine Weile, bis ich Mal rausgefunden hatte, wie denn alle Knöpfe funktionierten.

Ein paar Beispiele dazu:

Ich wollte blinken, aktivierte aber den Scheibenwischer. Außerdem vergaß ich jedes Mal, das Licht extra an zu machen (bei meinem Auto zuhause geht das alles automatisch und daran konnte ich mich einfach nicht gewöhnen)

“So und was kauft man denn jetzt alles für ein Leben im Camper ein?”

Da ich in meinem Leben noch nie in einem Auto geschlafen, geschweige denn in einem Auto GEWOHNT habe, stand ich hier nun – im Supermarkt PAK N’ SAFE und war komplett überfordert. Ich wusste nicht was ich kaufen sollte bzw. was praktisch war. Zum Glück hatte ich ja etwas Hilfe.

Es kamen Fragen wie “Hast du dies? Hast du jenes?” und ich konnte sie nicht mal beantworten, denn ich hatte noch nicht Mal dran gedacht, meine “Küche” zu checken. Also ging’s nochmal raus um nachzugucken, wie mein Camper denn ausgestattet war.

Ich hatte einen Gasherd, ein paar Töpfe, etwas Besteck und Geschirr.

Nach unserem Besuch im Markt war ich um eine Kühlbox inkl. Kühlakkus, Konserven, Reis, Nudeln, Pesto, Frühstücksflocken, Obst, Nussriegel und Gemüse in Dosen reicher.

Ich liebte diese Art zu Reisen. Sie gibt dir ein unglaubliches Gefühl von Freiheit.

Mein Camper war innen schimmlig aber ich fühlte mich in den ganzen 2 Monaten sehr wohl und musste ihn schweren Herzens inkl. Tränen nach meiner Zeit in Neuseeland zurückgeben.

Ich trauere ihm heute noch nach aber hoffe, dass er weiteren Reisenden auch solche Glücksgefühle bereiten kann.

© Marion Huemer 2020-04-03