Legende vom Engel und dem verlorenen Stern

Ein kleiner Engel namens Seraphina hatte die Aufgabe, die Sterne am Nachthimmel zu bewachen. Eines Nachts bemerkte sie, dass ein besonders heller Stern fehlte. Besorgt machte sie sich auf die Suche nach dem verlorenen Stern.

Seraphina flog über Berge und Täler, durch Wälder und über Meere, bis sie schließlich in einem kleinen Dorf ankam. Das Bergdorf war Recht arm und her runtergekommen und hatte ganz wenige Einwohner, nur Alte, Frauen und Kinder wohnten hier. Wer könnte hat anscheinend die Beine in die Hand genommen und ist weg von hier.

Dort sah sie ein Kind, das den Stern in seinen Händen hielt und ihn bewunderte und über das gesamte Gesicht glücklich strahlte.

Das Kind sagte:

“Dieser Stern ist so schön, er macht mir große Freude in der Dunkelheit und schenkt mir dazu hin auch noch Geborgenheit. Weißt du, er spricht mit mir, erzählt mir Geschichten von der Welt und vom Universum. Jetzt bin ich nicht mehr alleine und habe einen Freund, einen besten Freund. Ich kann ihm alles erzählen und er hört mir zu. Wenn was nicht gut ist, dann lässt er es mir auch wissen, aber er erklärt mir das, ohne zu schimpfen wie Mama“

Ergriffen nahm Seraphina seine Hand und sagte ihm, dass der Stern nun zu ihm gehöre.

Seraphina lächelte und erkannte, dass der Stern genau dort war, wo er gebraucht wurde.

Sie beschloss, dem Kind den Stern zu lassen und kehrte in den Himmel zurück. Und alle im Himmel sagten, sie habe genau richtig gehandelt, denn auch Engel haben ihre Prüfungen, die sie bestehen müssen

Von da an leuchtete der Stern jede Nacht im Dorf und brachte den Menschen Hoffnung und Freude.

Manchmal ist das genau das, was passiert, wenn die Dinge sich nicht als das entpuppen, was sie sollten. Wenn du Vertrauen hast, musst du dich bloß darauf verlassen, dass jedes Ergebnis zu deinem Vorteil ist. Du magst es nicht bemerken, bevor ein bisschen Zeit vergangen ist