Leise Gedanken, laute Welt

Erzähle ihnen, sie war dein wärmster Platz, den du kennst und wie du mich zum kältesten Ort in deinem Herzen gebracht hast.

Ich möchte zurück zu der Zeit, als du noch hier warst. Die Sehnsucht ist groß, die Erinnerungen sind gegenwärtig. Immer wieder.

Zuerst blieb bei uns die Zeit stehen. Dann sehe ich uns nur im Kreis drehen. So vieles ist unausgesprochen, so viele stillen Gedanken in mir in dieser lauten Welt.

Der schwierigste Krieg ist, der zwischen dem, was dein Verstand weiß und was dein Herz fühlt. Ein ewiger Kampf, den ich habe.

Ich laufe im Park „Pompejanum“, rechts von mir, links von mir, vor und hinter mir lauter Menschen. Ich nehme sie wahr, aber auch nicht. Ihre Stimmen und Schatten. Doch meine Augen suchen nach dir, meine Ohren nach deiner leisen Stimme. An Orten, an denen wir beide Erinnerungen und unsere Fußspuren hinterlassen haben. Überall und jederzeit behandelte ich dich mit Respekt, sogar an Tagen, an denen du mir lediglich Ignoranz geschenkt hast.

Manchmal vermisse ich unsere gemeinsamen „Kaffeemomente“ und Workouts im Gym, unsere Gespräche, einfach die Zeit, die kleinen Momente, unsere Zukunftspläne. Ich vermisse die Zukunft, die ich mit dir haben wollte, die ich mir mit dir erträumt habe. Ich vermisse alle schönen Dinge, die mir wie Bilder in den Sinn kommen, die wir noch gemeinsam erleben wollten. Das, was bleibt sind Gedanken, Gefühle und Erinnerungen. Heute weiß ich, dass es nur eine Illusion von mir war, die immer mit der Person verbunden ist, die ich kennengelernt habe, aber nicht mit der Person, die du in Wirklichkeit bist.

Oft waren wir gemeinsam unterwegs. Im gleichen Zug mit meinem Lieblingsmensch. Hatten schöne Pausenmomente, Lunch auf Gleis 8 irgendwo zwischen Städten und Orten, Menschen und Gleisen. Doch ist der Zug abgefahren, mit dir in ihm. Losgefahren zur nächsten Haltestelle. Ich weiß nicht, wo und bei wem du jetzt angekommen bist. Aber ich weiß, dass ich mich selbst gefunden habe, während du dein Glück bei anderen gesucht hast.

In Erinnerung an den 02.08.2022

Damals war noch „alles in Ordnung“, an einem Tag, der wohl einer unserer letzten schönen Erinnerungen bleibt. Wir haben zusammen gelacht und etwas gegessen. Was bleibt sind Fotos, Videos und Erinnerungen an den Tag. Damals schien die Sonne, jetzt um 20.30 Uhr scheint sie wieder, nachdem es stundenlang geregnet hat. Und die Zuckerwatte-Wolken am Himmel lösen sich auf. Ich sitze am Ufer des Mains (02.08.2023). Meine Gedanken verschwimmen mit den leisen Wellen. Ich schweife immer wieder ab. Ein leichter Wind weht, ich spüre kleine Berührungen, die mein Gesicht streifen. Kurz dachte ich, du wärst es. Ich wünschte mir eine überraschende Umarmung von dir. Selbst die Fische im Main geben ein Lebenszeichen. Wo bleibst du? Warum ist es so schwer für dich, einen Schritt auf mich zuzukommen, obwohl du genau weißt, wie sehr du mein Herz mit Narben versehen hast. Aber auch dieser Tag hatte ein Ende, wie jeder andere.