**Kapitel: Die Angst vor Fehlern und ihr Einfluss auf den Lernprozess**
Ein Innenverteidiger wird zum Außenverteidiger umgestellt, weil er bessere athletische und technische Fähigkeiten besitzt. Doch nach ersten Fehlern auf der neuen Position fällt er in alte Denkmuster zurück und agiert wieder wie ein Innenverteidiger. Dies passiert nicht aus fehlendem Willen, sondern aus einem Instinkt zur „Schadensbegrenzung“.
Fehler als Bedrohung für den Lernprozess
Dieser Rückfall in alte Verhaltensweisen ist ein typisches Zeichen dafür, dass die Angst vor Fehlern den Lernprozess behindert. In Situationen, in denen der Spieler unsicher ist, greift er auf das zurück, was er bereits kennt – in diesem Fall das Denken und Handeln eines Innenverteidigers. Das Vertraute bietet ihm Sicherheit, aber es hindert ihn daran, sich auf die neue Rolle einzulassen und die notwendigen Erfahrungen zu sammeln, um auf der neuen Position erfolgreich zu werden.
Solche Situationen sind für den Lernprozess problematisch. Der Spieler lernt nicht nur langsamer, sondern er blockiert sich selbst, indem er in gewohnten Mustern verharrt, anstatt Neues zu integrieren. Dies ist eine natürliche Reaktion auf Unsicherheit und Fehlerangst, doch sie hindert den Fortschritt und führt dazu, dass das Potenzial, das der Trainer in ihm sieht, nicht vollständig ausgeschöpft wird.
Die Rolle des Trainers: Vertrauen und Kommunikation
Der Trainer spielt eine entscheidende Rolle, um den Spieler aus der Angst vor Fehlern zu befreien. Er muss vermitteln, dass Fehler Teil des Lernprozesses sind, besonders auf einer neuen Position. Vertrauen ist hierbei essenziell, damit der Spieler sich unterstützt fühlt und aus seinen Fehlern lernen kann, statt sich davor zu fürchten.
Kommunikation als Schlüssel
Offene Kommunikation ist für den Trainer essenziell. Der Spieler sollte regelmäßig positives und konstruktives Feedback erhalten, das den Fokus auf Lernen statt Fehlervermeidung legt. Der Trainer kann dem Spieler erklären, dass Fehler auf einer neuen Position normal sind und ihn mit konkreten Tipps unterstützen, um sich schrittweise zu verbessern.
Fazit: Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptieren
Die Angst vor Fehlern hemmt den Fortschritt, doch wer lernt, Fehler als Chance zu sehen, entwickelt sich schneller weiter. Trainer müssen Vertrauen aufbauen, klar kommunizieren und Spieler ermutigen, aus Fehlern zu lernen, statt sich vor ihnen zu fürchten. So können alte Muster durchbrochen und neue Fähigkeiten nachhaltig entwickelt werden.
© Dennis Philippsen 2024-09-15