von N Raoul
Jetzt verstehe ich, was sie meinte, als sie sagte: „Von nichts kommt nichts.“ Aber sie verstand mich nicht, ich hielt mich an kein Gesetz. Ich verstand es einfach nicht – „Wer ich bin“ und „Was ich eigentlich hier machen soll.“ Ich wusste von nichts, ich hatte keine Ahnung. Doch jemand erzählte mir mal, dass das Leben schicksalhaft wäre.
Wäre es nicht witzig, wenn alle Menschen, die weinen, lachen würden? Wenn alle Trägen in Bewegung kämen? Man würde das Unmögliche möglich sehen und erleben.
Und wärst du bereit, in so eine Welt einzutauchen – mit mir? Der Abend kommt rechtzeitig, somit stört uns niemand, nicht einmal der Mond. Aber keine Sorge, nur weil es dunkel ist, heißt das nicht, dass wir nicht sehen – wir sehen uns.
Wolkenhimmel und die Sonne scheint hindurch, hinter dem Horizont leben wir länger für einen Moment. Und die goldene Kette, die ich dir geben werde, soll dich daran erinnern, was es heißt, das Richtige zu sehen. Kristallblaue Meere schimmern durch die Mauern, und du bist bereit, und ich bin bereit – für mehr als eine Ewigkeit.
Liebe Ewigkeit, lass mich nicht verschwinden. Ich habe noch jemanden dabei, ich stelle sie dir vor. Ich frage: Kriegen wir etwas mehr Zeit? Wir haben den richtigen Moment verpasst. Eins für die Seele, eins für das Herz, ein kleiner Streich, hoffnungsvoller Schmerz. Aber das haben wir bereits erkannt, nur uns nicht erklärt. Und die Welt dreht sich weiter, als wäre nichts passiert – aber unsere Welt nicht. Die Sterne stehen noch, und das Wasser ist still. Kann ich dir meine Hand geben? Nimmst du sie noch an? Ich glaube, das ist richtig so.
Und wenn sich die Tür schließt und wir beide den Schlüssel wegwerfen – weil der Regenbogen zu schön ist, um wieder zurückzugehen. Zu schön, um jetzt schon nach Hause zu gehen.
Leises Funkeln aus dem Fenster, die Sterne im goldenen Licht, und die Dunkelheit ergänzt sich – als hätten wir eine Wahl. Nein, es ist klar, das ist Schicksal. Ich und du, wir wissen es, wir wussten es schon immer.
Das Wetter war schön, und es gab einen Panoramablick. Die Blumen blühten, und das Feld war riesig. Ich sah Tiere aus der Nähe, und wir liefen Hand in Hand mit dem Schicksal durch die Gezeiten. Schmetterlinge umschwärmten unsere Umgebung, und ließen uns gut fühlen.
Das Schicksal zu finden, ist nicht einfach, und ich glaube auch, dass man genau hinsehen muss, sich nicht ignorieren darf, im bewussten Geiste sein sollte. Denn wir alle tragen Liebe in uns, wir wollen aufgefangen werden – vom Schicksal, vom Leben. Und es ist unser Leben, unsere Entscheidung, das zu tun, wofür wir bestimmt sind, für das, was wir im Inneren sein sollen.
Andere sagen, es wäre eine Kleinigkeit. Nein – für uns war das ein Geschenk für die Ewigkeit.
© N Raoul 2024-12-08