von Ramona Fröse
Dann war es so weit. Es kam zur Schlacht. Sie standen auf verschiedenen Seiten. Sie waren Feinde. Aber mĂŒsste es so sein? Warum durften sie sich nicht lieben? Nur weil ihre Gilden unterschiedlicher nicht sein könnten? Weil ihre Vorfahren vor hunderten von Jahren diesen Krieg begonnen haben? Die beiden verzweifeln daran. Sie sind unsterblich, sie mĂŒssen diese Qualen also ein Leben lang ertragen. Es wird nie aufhören.
Ihre Familie gehört zu der Lichtgilde. Sie sind Heiler, sie sind HĂ€ndler, sie sind Gelehrte. Sie wĂŒrden sich niemals grundlos gegen eine der anderen Gilden stellen. Sie hatten noch nie Probleme mit der Feuergilde und der Luftgilde und auch nicht mit der Wasser und der Naturgilde.
Seine Familie gehört zu der dunklen Gilde, sie sind Magier der Nacht, sie sind Nekromanten, Blutmagier. Sie haben bis auf der Feuergilde mit den anderen Gilden immer wieder Probleme.
Besonders Probleme haben aber die Licht und die dunkle Gilde miteinander. Die jĂŒngeren Magier wissen nicht einmal mehr wirklich warum. Der Krieg geht seit Jahrhunderten.
Und nun stehen sie wieder hier und es muss eine Schlacht geschlagen werden, die keiner möchte. Die beiden Liebenden stehen sich gegenĂŒber. Ihr laufen ein paar TrĂ€nen. Sie weiss, dass wahrscheinlich einer von ihnen nicht wieder nach Hause gehen wird.
Die beiden Gildemeister stehen neben ihren Kindern und schauen sie ratlos an. Sie wissen, dass es nicht ihr Krieg ist. Aber keiner von ihnen kann aus seiner Haut. Ihre Gilden wĂŒrden es nicht tolerieren. Also dann, dann kommt es zur Schlacht. Die beiden Kinder schauen ihre VĂ€ter an, die sich bekriegen. FĂŒr die beiden bricht eine Welt zusammen. Sie stehen nur da. Um sie Rum tobt die Schlacht. Als wenn sie beschĂŒtzt wĂŒrden, bekommen die beiden nichts ab.
Die Schlacht ist beendet. Die Gildemeister sind tot und auch die meisten anderen Magier. Aber die beiden Liebenden stehen ohne Schrammen da.
Dann erscheint ihnen eine Gestalt. Alle Magier gehen vor Ehrfurcht auf die Knie. Diese Gestalt sagt „Hört mich an meine Kinder. Diese beiden sind nun eure neuen Gildemeister. Es ist an der Zeit, den alten Groll beiseite zu legen. Anya du trĂ€gst Magnus Kind. Ihr werdet Frieden bringen und eines Tages wird euer Kind beide Gilden fĂŒhren.“ Die verbliebenen Magier schauen sich verwundert an. Es ist schon Jahrhunderten her das Myrtin eine Prophezeiung gemacht hat.
Die beiden Liebenden feiern eine Hochzeit, die so noch nicht da gewesen ist. Sie haben es geschafft, die verbliebenen Magier ihrer Gilden zu vereinen. Die alten sind alle tot und damit gibt es niemanden mehr, der weiĂ, was damals passiert ist.
© Ramona Fröse 2025-06-19