von Rosenbusch
Er liebkoste sie vom Kopf bis zu den Zehen.
Sie tat, als würde sie schlafen. Er fühlte sich dann frei und ungehemmt. Er mochte es gar nicht, wenn sie ihn beobachtete oder das Licht aufdrehte. Er war da irgendwie verklemmt und aus seiner früheren Ehe geprägt. Der Beischlaf wurde nur in der Dunkelheit vollzogen, beinahe geräuschlos und immer nach dem gleichen Schema. Einfach unlustig.
Er war voller Eifer bei der Sache und berührte jedes kleine Stückchen Haut, jede Falte, jede Narbe, sachte und gewissenhaft. Die Zehen massierte er sanft eine nach der anderen, danach die Fußsohlen. Nur nicht mit den Augen blinzeln, bewege dich nicht, redete sie in Gedanken mit sich selber. Gib keinen Ton von dir, stöhne nicht, ermahnte sie sich ebenfalls. Er hatte sichtlich Freude an seinem Tun und seine Augen leuchteten.
Seine Liebkosungen erregten sie immer mehr und sie sprach in ihrem Inneren: Atme, atme ganz ruhig. Nur nicht kommen! Er umkreiste ihre intimste Stelle. Lustvoll, langsam und sie glaubte zu zerspringen. Sie stöhnte auf und sofort unterbrach er sein Spiel. Sie schlug ihre Augen auf und flehte ihn an: Bitte, nicht aufhören. Irritiert sah er sie an und machte trotzdem weiter. Sie kam sofort, heftig und laut. Er hatte noch nie eine Frau beim Orgasmus angesehen und es faszinierte ihn und sie bat ihn weiterzumachen und sie kam nochmals. Ihre Augen glänzten und sie lächelte. Sie war so wunderschön. Eine völlig neue Erfahrung für ihn, doch es gefiel ihm sehr und seine Lust wuchs.
Die Dämmerung brach herein und es wurde dunkel im Zimmer. Sie drehte die Nachttischlampe auf. Es war ein sanftes Licht und er war einverstanden, dass es brannte und er war entbrannt vor Leidenschaft für sie.
„Komm mein Liebster, jetzt bist du an der Reihe!“
Bedächtig zog sie ihn aus. Ein Kleidungsstück nach dem anderen. Betulich und ohne Hast und er genoss es sichtlich. Das gedämpfte Licht störte ihn nicht, ja, machte ihn sogar an.
Dann waren sie endlich beide nackt und sie hatten noch die ganze Nacht vor sich. Was für eine Aussicht! Das Schauspiel konnte beginnen…..
© Rosenbusch 2025-03-18