von Aime
Ohne sich selbst VÖLLIG zu VERLIEREN ist LIEBEN nicht möglich. Das ist natürlich der Idealfall, der selten gelingt. Es bedeutet keine Angst zu haben. Wir Menschen haben immerzu so kleine Ängste, die können wir aber ausschalten um lieben zu können. Empathie, die Fähigkeit sich einfühlen zu mögen. Jemand zu mögen ja, auch das kann eine Kraft sein um sein Ego hinten anzustellen. Verliebtheit hilft dabei aber ungemein. In der Verliebtheit bist Du nicht mehr DU selbst. Du hast Dich im anderen verloren. Das kennt Ihr Lieben alle? Verlieben kann man sich auch in Tiere oder in einer Freundschaft, die mit Eros nichts zu hat. Es ist dann zwar ein anderes Verliebtsein. Manche Frauen kennen das bei Handtaschen, also es muss nicht mal ein Lebewesen sein. Man könnte auch von Sucht sprechen. Abnorm ist nur manches, weil wir denken WIR sind die Norm. Inzwischen ist vieles fast normal geworden. Obwohl, wir oft noch rechte Kleingeister sind. Ob Ihr Lieben es seid, weiß ich nicht. Ich bin es manchmal. Bei der Verliebtheit in Dinge fehlt mir der Zugang. Wenn eins der wertvollen Kristalle zu Bruch geht, bin ich aber auch ganz schön perplex.
Viele sind ins Verliebtsein verliebt – süchtig danach. Sie wechseln die Partner deswegen. Männer kennen das vom Fußball und wissen nicht, dass dieses Verliebtsein dasselbe ist wie das der wechselnden Partnerinnen. Ein länger ruhender Blick auf einem Bild löst auch sowas wie Verliebtsein aus. Ebenso der innere Blick mit dem Herzen und den Ohren beim Hören einer Melodie / eines schönen Liedes. Das Verlieben geht superschnell und es kann auch bei bestehenden Partnerschaften und Ehen angewandt werden:
Setzt Euch gegenüber – nahe wie möglich – und schaut Euch 4 Minuten in die Augen ohne zwinkern, wenn möglich. Vielleicht bekommt Ihr nach zwei Minuten schon Tränen in den Augen vor Rührung, wie sehr Ihr Euren Liebsten liebt oder Ihr verliebt Euch ganz neu. Günter und ich landen dabei immer sofort im Bett. Es dauert keine Minute und wir erinnern uns an den ersten Kuss zwischen uns und das Zittern und das Verlangen, dem wir jetzt ja sofort nachgeben dürfen :)
Angst und Lieben gleichzeitig geht nicht, weil Angst Fluchtreflex bzw. Angriffsreaktion hervorruft. Oder man ist starr vor Angst, wie versteinert. So tun als ob man kein Lebewesen wäre, sondern Stein. Lieben hingegen bedeutet völlige Öffnung. Weder Angriff noch Flucht. Aufeinander in Liebe zugehen. Komplett im Anderen verschmelzen auf verschiedenen Ebenen. Körper – Geist – Seele! Bei der Nächstenliebe höre ich zuerst nur zu und verliere mich selbst um dem Anderen Raum zu geben. Erst, wenn dieser einen Wunsch hat, höre ich in mich rein um ihn diesen zu erfüllen oder auch nicht. Lieben heißt nicht immer das zu tun, was sich der andere wünscht. Oft lösen sich die Sorgen des Nächsten durch reines Zuhören. Manchmal auch durch Umarmungen und bei den Liebsten durch viele Küsschen. Kommunikation finde ich natürlich auch sehr wichtig, aber erst im Anschluss, falls es gewünscht wird.
© Aime 2022-11-05