Listig, raffiniert, weiblich …

Socke. Die. Also weiblich. Das wohl unemanzipierteste feminine Geschöpf.

Welche Frau lässt sich schon freiwillig schlucken? Nach einem Schleudergang.

Andererseits lebt dieses Ding seine weibliche Seite offensiv aus. Dezent dreist, listig, raffiniert. Wunderbar weibliche Attribute, die der Socke ihren ureigenen, verwegenen Charme verleihen. Gelegentlich sucht man(n) vergeblich danach. Nach der Socke. Und ihrem Charme.

DIE Socke ist nämlich gewieft. Durchtrieben. Sie weiß, nur wer sich rarmacht, dem wird die ihm gebührende Aufmerksamkeit zuteil. Ihr fehlt darüberhinaus völlig das Verständnis für die menschliche Kreatur, die ihr ihre Einzigartigkeit absprechen will.

Die Socke schmollt. Und zickt. Solange bis ihre Partnerin freiwillig das Weite sucht oder sich schlucken lässt. Da aber auch diese Partnersocke an Intelligenz kaum zu überbieten ist, lässt sie sich wieder ausspucken. Je nach Farbe und Waschgang zum effektivsten Zeitpunkt. Rote Socken bei weißer Wäsche und umgekehrt. Rache kann so schön rosa sein.

Da es dem Menschen, im Gegensatz zu seiner Fußbekleidung, ein wenig an Grips fehlt, pflegt er sein Sockenleben gerne noch zu verkomplizieren.

Ein L für links und ein R für rechts sorgen für vermeintliche Ordnung. Bis nach einem Waschgang nur noch L-Socken aus der Wäsche gucken. L wie listig oder lustig.

Noch lustiger wird’s, wenn diese aberwitzigen Dinger Befehle an ihre Träger formulieren.

Da findet sich eine Couchpotato mit drei Buchstaben konfrontiert: RUN. Irritiert starrt das menschliche Geschöpf auf seine weiblich verpackten Füße. Diese grinsen ihn an. Schelmisch. Hinterfotzig.

Zum Running-Gag taugt das NUR bedingt. Andererseits: RUN mutiert verkehrt herum zu NUR …