LIVE: Frankfurter Buchmesse

C_Lavie

von C_Lavie

Story
Frankfurt 2024

Dieses Kapitel ist dem größten persönlich gesteckten Ziel gewidmet: das eigene Buch auf der Frankfurter Buchmesse zu sehen/zu besuchen. Vor nur einem Jahr noch komplett undenkbar! Ein Erfahrungsbericht.

Von der Möglichkeit, das eigene Buch auf den großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig platzieren zu können, las ich erstmals bei BoD (Books on Demand). Der Fund ließ mich nachts kaum schlafen. Ein Lebenstraum würde wahr werden – tatsächlich so einfach? In einem Regal würde das Buch platziert werden, neben anderen SchriftstellerInnen und AutorInnen. Um die 300 Euro sollte der Auftritt kosten – ich zögerte kaum. (Jaja, die Eitelkeit der AutorInnen und ihre Abhängigkeit von der Sichtbarkeit, das ist schon ein Thema für sich. Anbieter wissen durchaus, sich diese zu eigen zu machen und die Wünsche und Träume zu bedienen; von den Schreibenden zu profitieren…). Kurz bevor ich mich anmeldete, stieß ich über VLB – das Verzeichnis Lieferbarer Bücher – auf weitere Dienstleister. Nun wiederum über den MVB – Marketing- und Verlagsservice des Buchhandelsentdeckte ich Anbieter, die sich gezielt kleinen Verlagen, NeuautorInnen und SelfpublisherInnen annehmen und widmen. So wie Livro. Die von Livro angebotene Messepräsenz umfasste einen Eintrag in einem Katalog, der eine Beilage im Fachmagazin Börsenblatt – kurz vor Messebeginn erscheinend – sein würde. Dieses Angebot lag unter 200 Euro und nun machte ich Nägel mit Köpfen, befüllte das Formular mit meinen Buchdaten und schickte zwei Exemplare auf den Weg nach Frankfurt. Bevor ich mich selbst anschickte, mich auf die Reise zu machen… Für meinen Besuch wählte ich den Samstag, kaufte ein Ticket und buchte die Bahn. Dann war es so weit: Etliche Flyer und auch Leseproben im Gepäck, besuchte ich mein Buch in Halle 3. Und wurde von der Präsentation nicht enttäuscht. Zwar war mein Buch relativ weit unten platziert und stach somit nicht, wie andere in Augenhöhe, heraus. Doch sowieso war ich – wie wohl auch die anderen MessebesucherInnen – in einem Dunst aus bunten Buchcovern gefangen; ein einzelnes Werk drang nicht mehr durch. Selbst nicht mein eigenes. Das Ganze war mir tatsächlich kaum noch wichtig. Denn der imposante Lebenstraum hatte sich – wie es mit erreichten Träumen nun einmal so ist – mit seiner Umsetzung in nebulöses Wohlgefallen aufgelöst. Ich war etwas erstaunt, dass dies hier vor Kurzem noch mein großes, größtes Schreibziel war. Tatsächlich hatte ich in diesem Jahr, meinem Schreibjahr, schon aufregendere Dinge erlebt. Freundlich und geduldig machte das Standpersonal Fotos von mir und meinem Buch. Weiterziehend zu BoD, die sich in nächster Nähe zum neu manifestierten Genre New Adult präsentierten, stellte ich fest, dass auch der selfpublisher Verband die Möglichkeit bietet, sein Buch am Stand auszustellen. (Hier muss man allerdings zunächst Mitglied im Verband werden). Es gibt also viele Möglichkeiten, sein Buch auf der Frankfurter – oder Leipziger Buchmesse – unterzubringen. Ein großer Schreiberfolg? Das sei in Frage gestellt. Dass ein Buch aus der Masse heraussticht – ohne Mäzen und Supporter, ohne Verlag und Agent – scheint eher aussichtslos. Und so ist dieser mir zugespielte Tipp wohl wirksamer:
„Die Werbetrommel rühren im nahen Umfeld. Bei regionalen Buchhandlungen, lokaler Presse, Bekannten und Kontakten.“

© C_Lavie 2025-01-02

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