Lizzy und ihre große Schwester

Mein Freund hat, wie vorhin schon erwähnt, eine Tochter aus einer früheren Beziehung.

Die kleine ist schon fünf Jahre alt.

Anfangs verkomplizierte es die ganze Situation. Aus vielen verschiedenen Gründen, diese möchte ich aber hier nicht alle aufzählen. Die meisten können es sich wahrscheinlich denken, was für Gründe das waren. Das wichtigste ist, dass sich alles zum Guten gewendet hat.

Ich durfte sie schon kennenlernen. Sie war ein absolut liebes kleines Mädchen. Und trotz dessen, dass jeder Angst hatte, wie sie reagieren würde, kam sie bestens mit der Situation zu Recht. Besser als viele Erwachsene es tun würden. Sie mochte mich schon von Anfang an. Und sie freute sich sehr darauf, eine große Schwester zu werden. Unglaublich süß war, als sie ihrer kleinen Schwester eine Zahnbürste gekauft hat. Natürlich noch zu groß, aber der Gedanke war recht niedlich.

Einige Tage nach der Geburt kam sie uns besuchen. Sie war vom ersten Moment an die perfekte große Schwester, wie für die Rolle gemacht.

Sie durfte ihre kleine Schwester vorsichtig auf dem Schoß halten und strahlte übers ganze Gesicht.

Bei jedem Besuch stürmt sie bei der Tür herein und ruft als erstes „Hallo, Lizzy!“.

Es ist ein süßes Band zwischen den beiden.

Sie passt auch brav auf sie auf, wenn sie spuckt, bringt sie uns ihr Spuck-Tuch, oder wenn sie weint, ruft sie uns. Sie hilft sogar beim Wickeln, was selbst für ältere nicht immer angenehm ist, aber sie möchte helfen.

Die perfekte große Schwester.

Jetzt, wo die Lizzy schon größer ist und viel mehr von ihrer Umgebung wahrnimmt, merkt sie auch, wenn ihre Schwester da ist.

Wenn sie vor ihr steht, lächelt sie ihre große Schwester ohne Grund an.

Und wenn ihre Schwester für sie tanzt, verfolgen ihre Augen sie durch den ganzen Raum.

Ihre große Schwester liest ihr jetzt schon schöne Geschichten vor oder denkt sich welche aus. Und Lizzy hört ihr natürlich aufmerksam zu.

Sie erzählt Lizzy auch, was sie alles machen werden, wenn sie größer ist, wie schön sie dann spielen können.

Wir sind so froh, dass beide so glücklich sind.