Loveletter to a City

Immer redet jeder nur darüber wie man seinen Partner liebt, seine Familie liebt, sein Haustier liebt, von mir aus auch über die Liebe zu einem himmlischen Dessert. Jedoch was ist mit der Liebe zu einer Stadt. Natürlich stimme ich zu, dass überall da wo geliebte Menschen sich aufhalten du dich wohlfühlen kannst. Aber mit der falschen Umgebung kann man schnell krank werden. Ich weiß es sicher, wenn ich auf dem Dorf leben würde, ich würde jeden Tag nur weinen und mir wäre dermaßen langweilig. Zudem habe ich keine Angst es auszusprechen, ich mag es schöne Dinge zu sehen. Schon in meinem breitflächig angelegten Horoskop wurde gesagt ich habe ein gutes Auge für Ästhetik. Hochhäuser zum dahinknien, wunderschöne Cafes zum dahin schmelzen und Parks, um ein Gefühl zu haben, man hätte auch in der Stadt ein Stück grünes Paradies.

Ich war in London und liebte es für seinen modernen frechen Stil, Amsterdam für seine Bilderbuchschönheit und Lissabon für seine relaxte Art. Doch so richtig hingerissen war ich als ich nach 10 Stunden eines der ödesten Flüge in meinem Leben endlich in Seoul ankam. Die Stadt zwinkerte mir sofort zu mit ihren Wolkenkratzern, die sich so feenhaft vor mir erhoben und so gut in modern aussehenden Stahl gekleidet war. Ich mochte was ich sah und war sofort verzaubert. Nach dem ersten Kennenlernen lud mich die Stadt in eins der vielen detailreich dekorierten Cafes ein. Ich hatte humorvolle, intelligente Gespräche über den unglaublichen Geschmack des lilafarbene Kaffees mit bunten Streuseln, über die Leuchtreklame an der Wand, die sie zu einem Hingucker machten. Seoul hatte aber noch mehr in ihrer Westentasche versteckt. Den Han River zum Beispiel, an ihn grenzten die mehreren Parks, die alle ihren individuellen Stil hatten. Mein Liebling war Yeuido, wo es Wasserfontänen gab, die in bunten Farben leuchteten. Der Ausblick umarmte mich so zärtlich, einfühlsam legte es seine Arme um mich. Hiernach war die Anwesenheit im DDP, eine moderne Festung aus Kunstsammlungen, sowie der weite Ausblick auf nicht enden wollende Bücherreihen in der Coex Mall wie nach Hause kommen nach einer langen Reise. Beides blieb den Kunstliebhabern treu bestehen. Die Stadt war aber auch familienorientiert unterwegs, so konnte man beispielsweise einen Ausflug zum Namsan Tower machen. Dieser blieb männlich an einem Ende der Stadt stehen und machte den Blick frei auf ein buntes, lebendiges Panorama. Leidenschaftlich zeigt es dir in den größten Tönen, das leckere koreanische Essen. Ich ließ es mir also nicht nehmen Korean BBQ auszuprobieren gemeinsam mit seinen besten Freunden, Fleisch, Kimchi, verschiedene Beilagen und eine so klebrig, gut gewürzte Soße küßte mich goodbye. Aber wie es manchmal mit guten Lovern ist sie bleiben einem nicht bestehen und man ist gezwungen eine Fernbeziehung zu führen. Na ja einem blieb immer die Möglichkeit zu mogeln, mit Walk-through Touren über Youtube zum Beispiel,