von Sandra Mall
Zugegeben, es fällt einem nicht unbedingt leicht, allzu viel über sich selbst zu schreiben. Aber heute ist so ein Abend, da dachte ich … Mann, warum eigentlich nicht!? Versteht mich nicht falsch, ich stehe auf erfundene Geschichten, wirklich! Aber in manchen Zeiten muss auch mal ein bisschen Realität auf dem obersten Podest stehen. Also beehre ich euch heute mit einer kleinen Vorstellungsrunde à la carte.
Mein Name ist Sandra, ich bin knackige 32, eine stolze Blondine und zwischen zwei kleinen Kindern, Mann und Job in der Blüte meines Lebens. Na ja, manchmal fühle ich mich wirklich so richtig alt, was schon meine Rückenschmerzen und ständigen Sehnenscheidenentzündungen (was, beim Schreiben gibt es Nebenwirkungen!?) belegen. Aber hey, es kann eben nicht jeder sein wie meine Oma, die letzte Woche ihren 86. Geburtstag gefeiert hat, und zugegeben: Wer kann, der kann! Ihre Party war der Knaller. Sie ist der Meinung, in ihrem Alter sollte man sogar jeden Monat die Gläser erheben und irgendetwas feiern. Wo sie recht hat …
Jedenfalls ist es so, dass ich tagtäglich versuche, die Balance des Lebens zu halten. Ich bin generell ein glücklicher Mensch, würde ich sagen. Aber was macht mich denn so richtig aus? Vielleicht ist es mein Denken und daher auch meine Liebe zu Worten. Mein Alltag ist normal, wahrscheinlich genauso normal wie der von einem großen Teil der Menschheit. Keine kriminellen Vergehen, kein extravaganter Job, keine dunkle Vergangenheit. Ja gut, ich bin langweilig. Aber ich mache mir viele Gedanken. Gerade in der heutigen Situation fühle ich so unendlich mit, weil ich auch bei jedem Lesen der alten Kriegsgeschichten meiner geliebten Omi heulen muss. Mich lässt das nicht kalt, ich möchte mich nicht über zu hohe Strom- und Gaspreise beklagen und dass die Lebensmittel teurer werden, wenn es meiner Familie und mir doch eigentlich gut geht. Ich möchte etwas tun und den Leuten helfen, die nicht einmal die Chance haben, sich über solche Banalitäten den Kopf zu zerbrechen. Am Wochenende werde ich mit meinem Sohn ein paar Klamotten und Spielzeuge spenden und ich habe mir sogar überlegt, ob ich eine kleine Geschichte schreiben soll. Der Google-Translator wird sie mir sicher gerne übersetzen und dann könnte ich sie hübsch drucken, binden und gerade bei unseren örtlich Aufgenommenen abgeben.
Wie gesagt, ich liebe das Schreiben und die Bedeutung, die immer darin mitschwingt und wenn ich jemandem damit eine Freude machen kann, hätte es sich allemal gelohnt.
Jedenfalls macht mich genau das wahrscheinlich aus. Ich bin nichts Besonderes. Aber meine Gedanken, meine Geschichten und die Worte, die ich voller Leidenschaft nach außen trage … die sind es vielleicht.
© Sandra Mall 2022-04-25