von Sternenkind
Madonna sollte nach Wien kommen, Werbeplakate zierten bereits 8 Monate zuvor das Stadtbild. Es wurde in allen Medien über das Ereignis berichtet. Sie sollte auf der Donauinsel singen.
Bei Gott ich war kein eingefleischter Madonna Fan! Mit den Hits der berühmten Sängerin wuchs ich auf. So kannte ich die Dame seit Kindheitsbeinen an sozusagen.
Wenn ich die Gelegenheit hätte sie gratis zu sehen, würde ich sie mir simultan anhören und ansehen.
So wünschte ich:“ Liebes Universum, ich möchte auf das Madonna Konzert in Wien gratis!“
Jedes Mal wenn ich die Plakate auf dem Weg zur Arbeit sah, wusste ich insgeheim, dass sich der Wunsch erfüllen würde. Ich vertraute darauf. Natürlich fällt es einem leichter darauf zu vertrauen, wenn es dir nicht so wichtig ist! Und so nahm ich es gelassen.
Die Monate vergingen. Das Konzert rückte immer näher und näher.
Am letzten Tag vor der Performance, blieb ich noch immer zuversichtlich. Zu der Zeit war ich die Nanny und hatte drei Jungs als meine Schützlinge. Zwei davon mussten zum Zahnarzt.
Wir bestellten ein Taxi und schlüpften in den schwarzen Mercedes mit Ledersitzen, die etwas nach Zigarettenrauch rochen.
Der Taxilenker blickte in den Rückspiegel und beäugte die großen Jungs und dann mich. Er konnte sich keinen Reim machen, denn für die Mutter schien ich im doch zu jung zu sein.
Er erkundigte sich unverblümt: „Sind sie verwandt mit den Kindern?“
„Ich bin die Nanny.“ war meine übliche Antwort auf diese Frage.
„ Die Madonna ist in Wien. Gehen Sie morgen auf das Madonna Konzert?“
„Ich möchte, habe aber keine Ticket!“
„Naja bei dem Job den sie machen, können ihre Chefs sie einladen!“
Das war ein wertvoller Hinweis. Dies wird im Buch auch erklärt, dass darauf achten solle.
Am Abend als mich meine damalige Chefin mit dem Auto heimbrachte, erwähnte ich:
„Morgen ist Madonna Konzert. Leider habe ich kein Eintrittskarte.“
Sie entgegnete mir: „Wir haben Karten. Vielleicht kann mein Mann dir seine Karte schenken. Er mag nicht unbedingt hingehen, dann können wir zusammen hingehen!“
Am nächsten Tag erhielt ich eine SMS von meinem damaligen Chef:
„Viel Spaß beim Konzert! Ich schenke dir die Karte-kannst mit meiner Frau hingehen.“
Ich bedankte mich später bei im via Telefon und meinte ich hab das beim Universum bestellt.
“ Wo? “, erkundigte er sich.
„Beim Universum.“
„ Wie kann ich das verstehen? Bin ich das Universum? Na ja, wie auch immer. Viele Spaß!“, gab er trocken von sich.
Irmgard und ich fuhren gemeinsam mit der U-Bahn hin und sie lud mich auf meine Getränke ein. Wie ich es mir bestellt habe, gab ich keinen Cent aus! Wir tanzten während Madonna schiefe Töne von sich gab und dann auf Playback umsprang. Die Ikone turnte unmotiviert und gelangweilt auf der Bühne herum. Ihre Glanzzeiten waren bereits vorbei. Das Konzert war grottenschlecht, es glich eher einem Untergang eines ehemaligen glühenden Stern, aber das war mir völlig Schnuppe.
Nach dem sportlichen Motto:
Dabei sein ist alles!
© Sternenkind 2019-11-05