von Micaela Hemesath
Faszinierend! Der Fleischklops in zwei Pappendeckel Hälften, der Becher mit dem Getränk ist randvoll Eisstückchen. I am lost! Nicht nur in New York, sondern auch kulinarisch. Vom vielen Herumlaufen tun mir die Füße weh, alle Menschen sind dunkelhäutig bis schwarz. Sie starren mich an? Warum? Dieses Rätsel sollte sich erst Abends lösen, als ich völlig ko bei meiner Freundin in Queens ankam.
YOU WERE IN HARLEM
In den 1960er Jahren war das der Hotspot der Kriminalität. Ich war furchtlos durch die Strassen gewandert. Auf meinem Weg zurück nach Europa, weg von Mexiko, wo ich in einem goldenen Käfig eingesperrt war von meinem eifersüchtigen Verlobten. Dunkelhäutige Menschen waren sie alle die Mexikaner, also dachte ich mir auch nichts bei meiner Wanderung durch dieses Stadtviertel.
Der Snack den ich mir erhoffte, wurde zu einem Erlebnis der tierischen Art! Saß doch vor mir am Tisch eine sehr dicke schwarze Amerikanerin, mit Haaren, die noch nie einen Kamm oder Wasser gesehen hatten. Dreadlocks waren noch unbekannt. Fasziniert schaute ich auf das Gewirr von Ungepflegtheit. DA! Der Scheiterhaufen lebt! Eine Unzahl von kleinen schwarzen Tierchen wuselten auf ihrem Kopf herum. Teilweise faszinierende Bergtouren konnte man beobachten, ganze Straßen von Läusen veranstalteten Wettrennen.
An Essen war gar nicht mehr zu denken, zumal ich diese neue Art der Verpflegung auch nicht kannte. Wer hätte gedacht, dass es in 55 Jahren über 100.000 solcher Fast Food Restaurants geben würde? McDonalds. Ich ergriff die Flucht und ließ meinen Müll stehen, wie die anderen auch. Berge von Müll!
Können Läuse hüpfen wie Flöhe? Diese Plage Geister kannte ich schon von meinem Aufenthalt in Mexiko. Überall fing es an mich zu jucken und ich kratzte mich, wo es sicherlich nichts zu Kratzen gab.
Zurück zu heute: Bei einem endlich wieder möglichen Einkaufsbummel in diesen Corona Zeiten, lande ich bei den Möbelhäusern vor der Stadt Salzburg. Gezielter Wunsch – eine neue Matratze. Ich wurde fündig und habe ein tolles Schnäppchen gemacht! Jetzt zur Belohnung auf einen Kaffee gehen, mich hinsetzten , genießen und freuen an der wieder gewonnenen kleinen Freiheit. Da fällt mein Blick auf den gegenüberliegenden Mäcki. Warum nicht? Sollen ja mit dem McCafé auch Kaffee in Tassen haben. Ganz erstaunt bin ich von dem sauberen und ansprechenden Ambiente. 4 riesige Bildschirme fordern den Kunden auf, die Bestellung hier zu machen. Na Oldie? Krieg ich das hin? Plan Änderung, jetzt einen Kaffee im Becher. Jeder tappt auf dem Bildschirm herum, aber bitte kontaktlos zahlen! Deppert! Mit meinem Papp Becher sitze ich und denke an den Film von 2004, „Supersize me“! Der Regisseur Morgan Spurlock hat bei seinem Selbstversuch sich ausschließlich von Fast Food von McDonalds zu ernähren, 11 kg zugenommen in einem Monat!! Der Mensch hat die Urzeit noch in sich: Fett und Kohlehydrate kitzeln das Belohnungs System. Das Übergewicht ist die Folge.
© Micaela Hemesath 2020-05-21