Magiebringer

Pheline Malchow

von Pheline Malchow

Story

Das erschreckende ist, das Niemand von Uns weiß, wann wir etwas zum letzten Mal fühlen oder erleben. -Pheline Malchow

Silvester steht vor der Tür meine Nerven liegen schon seit Heiligabend völlig blank. Gespräche finden in meiner Welt nur noch über mein Handy statt. Wie ein Streuner schlendere ich durch unser Haus und weiß noch nicht so recht, was mein Ziel ist. Bis zu diesem Moment ging ich davon aus, dass erst ein neues Jahr starten muss, damit ich wieder neue Motivation und ein Ziel habe. Die Tage ziehen sich wie Kaugummi und meine Gedanken lassen mich wahnsinnig werden. Gespräche verlieren an Sinn und stumpfsinnige Augenblicke werden überspielt. Die Tatsache, das auch mein Gehirn, keine neuen Ideen für Bücher bringt und ich bereits jedes meiner gekauften Bücher gelesen habe, ist ein Desaster. Ich bin in der Tat ein Mensch, der eher kreativ ist, doch sich sinnlos aufzuhalten und nichts zu tun oder zu erleben schränkt das Gehirn bis aufs Minimum ein. Von Tag zu Tag, passt sich auch der Weihnachtsbaum meiner Stimmung an, er verliert an Schönheit, hängt lustlos und leicht schräg im Tannenbaumständer und die Musik läuft zum gefühlten 100. Mal im Radio. Ist jemanden außer mir schon einmal aufgefallen, dass Menschen sich an Weihnachten immer dieselben langweiligen Dinge erzählen? Ich meine, wer hat noch nicht gehört, dass unsere Eltern eigentlich gerne einen anderen Job machen würden, aber für Veränderungen zu alt sind, oder unsere Großeltern jeden Tag dasselbe tun und das Rentnerleben ja ach so verplant wäre. Will mir Jemand sagen, dass diese Thematiken neu sind? Weihnachten ist grundsätzlich der Geburtstag eines anderen Menschen, an dem wir aus einem Mir absolut unerklärlichen Grund selber Geschenke verlangen und so viel Essen das wir im neuen Jahr Diäten anfangen und das Fitnessstudio Alibi mäßig für 2 – 3 Wochen besuchen. Würden wir uns nicht allen einen Gefallen tun, wenn wir nur mit einem Lieblingsmensch mit einem Punsch oder heißen Kakao zusammensitzen und ein wenig reden. Ja ich weiß, das wäre ‚Langweilig‘ und würde bedeuten, dass wir weniger bekommen. Aber wäre es nicht hilfreich, Menschen die das Geld oder eine warme Decke brauchen etwas Gutes zu tun, Nächstenliebe schenken, so wie es das ursprünglich an Weihnachten sein sollte. Ich weiß noch, dass ich früher an Weihnachten so ein Kribbeln im Bauch hatte, weil ich mich über die Lichter und die Atmosphäre gefreut habe. Bisher weiß ich noch nicht weshalb ich so wütend bin, aber ich vermisse mein Leuchten. Meine Kraft ist erloschen, ich habe meine Aufgabe als Magiebringer verloren. Ich wünsche mir, dass wir uns darauf freuen das Kribbeln der Magiebringer in unserem Herzen zu halten. 1. als Kind selbst. 2. als Eltern dank unserer Kinder und wer es schafft oder bei wem es möglich ist als Großeltern. Die Klänge und die Magie bei mir ist leider verklungen, jedoch weiß ich, dass Sie eines Tages wieder erklingen wird. Vergiss niemals wie traurig für dich der Verlust der Magie und des Zaubers der Weihnacht war. Ermögliche jedem in deinem Umfeld der daran glauben möchte, möglichst lange dieses Funkeln.

© Pheline Malchow 2025-04-24

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Emotional, Reflektierend