Magst du mich?

Celine

von Celine

Story

„Ich hatte früher immer das Gefühl, du magst mich nicht.“ Wir sitzen zu viert in einer Pizzeria, um den Geburtstag unserer Freundin zu feiern. Vor uns am Tisch liegen Karten, welche die unterschiedlichsten Fragen zum Thema Freundschaft aufwerfen und damit jede Menge Gesprächsstoff bieten. Diese Freundin, welche ich gerade angesprochen habe, sitzt mir gegenüber und lacht ein wenig: „Wieso hast du das denn gedacht?“ Ich schweige für einen Moment, werfe nun der Freundin neben mir einen unsicheren Blick zu und erkläre dann: „Naja, ich bin mit ihr…“, ich deute neben mich: „…damals in der Klasse in der ersten Reihe gesessen und in vielen Pausen hat sie vorgeschlagen, doch kurz zu euch nach hinten zu gehen.“, bei meinen Worten schaue ich nun wieder zu meiner Freundin, die mir gegenübersitzt: „Aber ich muss gestehen, jedes Mal wenn wir zu eurem Tisch getreten sind, habe ich das Gefühl bekommen, dass du mich etwas missbilligend begutachtet hast. Du hast kaum mit mir gesprochen und mich angesehen als wäre es dir lieber gewesen, wenn ich bei meinem Tisch geblieben wäre.“ Als ich meinen Satz beendet habe, höre ich, dass meine beiden anderen Freundinnen zu lachen beginnen, vielleicht finden sie die Idee, dass wir beide unsere anfänglichen Schwierigkeiten miteinander hatten, umso lustiger aufgrund der Tatsache, dass wir uns nun wirklich gut verstehen. „Ja, vielleicht hast du recht.“, gibt jene Freundin nun zu. „Aber was genau war es, das du nicht an mir gemocht hast?“, frage ich interessiert weiter. „Das kann ich gar nicht wirklich sagen. Ich weiß es nicht, ich…“, sie wird vom Kellner unterbrochen, der in diesem Moment an den Tisch tritt und eine große Pizza vor ihr abstellt. Mir reicht er die Lasagne, welche ich bestellt habe, bevor er sich umdreht, um die anderen zwei Speisen aus der Küche zu holen. Sobald er sich etwas entfernt hat, nimmt meine Freundin ihren Faden wieder auf: „Ich habe dich ohne wirklichen Grund irgendwie einfach nicht gemocht.“ Nun bin ich es, die zu lachen beginnt und meine Freundin stimmt schließlich in das Gelächter mit ein. Als wir uns beide wieder ein wenig beruhigt haben, stellt sie schließlich fest: „Aber das ist jetzt nicht mehr so.“ Auch wenn ich nicht damit gerechnet habe, dass sie etwas anderes sagen würde, so freue ich mich in diesem Moment dennoch sehr darüber dass sie es ausspricht. „Generell.“, fährt sie fort: „Ich bin sehr froh wie sich diese Gruppe entwickelt hat. Dass wir uns vier haben. Und ich denke…“, sie legt eine kurze Pause ein und blickt uns alle drei nacheinander an. „Ich denke, dass unsere Freundschaft wirklich ewig halten wird.“ Bei ihren Worten muss ich automatisch lächeln. Bei ihren Worten, die mir so unglaublich viel bedeuten. Ich bin froh, dass sich ihre Meinung über mich geändert hat und wir wirklich gute Freunde geworden sind. Danke, Al.

© Celine 2020-09-29

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