Mamma Mia, Mutter Erde

Weudl

von Weudl

Story

Die Erde bebt. Sie zittert und lebt.

“back in the stone age when our ancestors…”, so begann eine Textstelle in unserem Englischunterricht irgendwann um die Jahrtausendwende herum. Noch heute beschäftigen und faszinieren mich diese Worte. Damals, weit weg von all den technischen Errungenschaften und diesem Mobilitätswahn der heutigen Zeit, beschränkte sich das menschliche Wesen auf ihren Ursprung. Das bloße, nackte Überleben stand im Vordergrund und ganz egal, ob man als Jäger oder Sammler klassifiziert war, die Natur hat es so oder so gerichtet. Unsere Vorfahren achteten und schätzten ihre Umgebung, ihre Umwelt, das Stückchen Erde auf dem sie lebten. Die Geschichte zeigt uns, wie aufmerksam die Urvölker waren, wie ehrfürchtig und dankbar sie mit ihrem Hab und Gut umgingen. Die Geschichte zeigt uns aber auch, dass wir auf Knopfdruck fast alles ruckizucki zerstören können. Wir sind für unser eigenes Handeln verantwortlich, doch übernehmen darüber keine Verantwortung.

Die Erde bebt. Sie zittert und lebt.

Die größten Kriege der Vergangenheit schafften größtmögliche Zerstörung und schürten weiteren weltweitenHass. Menschen töten Menschen, entschieden haben das ein paar wenige und diese Wenigen waren nur seltenst an vorderster Front. Mit dem Wiederaufbau begann eine Ära der neuen Möglichkeiten. Neue Wege wurden genutzt und der technologische Fortschritt ließ es zu, dass wir Menschen uns überall auf der Erde umsehen und ansiedeln konnten. Hoch oben in den Lüften zischen wir im Flugzeug durch die Wolken, damit wir ehestmöglich am Zielort antreffen. Schiffe stauen sich in einem Kanal, prall gefüllt mit Waren für die ganze Welt und lassen die Wirtschaft unwirtschaftlich zurück. Autos in allen Variationen: Elektro, Hybrid, Verbrennungsmotoren, erobern unseren Planeten. Aber warum treiben wir Menschen so achtlos die Zerstörung der Erde, welche uns seit Ewigkeiten beheimatet, uns beschützt und versorgt, voran? Leider steckt die Antwort tief in uns drinnen. Höher, schneller, weiter lautete eine Zeit lang das Motto vieler, selbst von mir und selbst unsere Vorfahren, damals in der Urzeit strebten schon nach mehr, als sie eigentlich benötigten. Die Erde ist uns nicht genug, wir fliegen in das Weltall und weil uns der Platz, hier unten, ausgeht, lagern wir unseren Müll dort, wo wir ihn nicht gleich sehen können. Wir sind auf der Suche nach mehr. Mehr wovon? Wissen wir nicht, Hauptsache mehr davon! Mehr Meere voller Plastik? Ständig entwickeln, forschen, suchen und fordern wir neue Möglichkeiten, bessere Lösungen und achten dabei viel zu selten auf das Geschenk von Mutter Erde.

Das Leben, welches wir schätzen, hegen und pflegen sollten, gemeinsam mit unseren Mitmenschen, mit den Tieren und unserer Umwelt, ist doch viel zu wertvoll, als dass das wir es einfach so unter den Teppich der Unwissenheit kehren sollten. In unserer eigens kreierten Utopie sind wir das Nonplusultra dieser Welt.

Die Erde bebt, sie lebt.

© Weudl 2021-05-09

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