Marketing ist nicht mein Ding

„Und? Hast du schon ordentlich was verkauft von deinen Büchern?“ fragen mich manchmal Freunde und Bekannte.

So geht Marketing! Bringe dein Buch auf den Markt! Tipps für das Verbreiten deiner Bücher. So machst du dein Buch zu einem Hit! Möchtest du nicht auch dein Buch in den Regalen der Buchhandlungen liegen sehen?

So und ähnlich steht es in den Mails, die ich von Selfpublishing-Unternehmen empfange. Was alles zu tun ist, damit mein Buch ein Verkaufserfolg wird.

Und wenn ich nur anfange, diese Tipps zu lesen, sagt irgendwas in meinem Inneren (ich vermute, es wird die Stimme eines meiner Bücher sein):

Hey, du wirst doch jetzt wohl nicht anfangen, mich überall anzupreisen, mich feilzubieten nach den Regeln erfolgreicher Verkaufsmanager. Bitte, tu mir das nicht an. Du hast soviel Herzblut auf meine Seiten geschrieben, das meinst du doch jetzt nicht im Ernst!

Und es tut mir fast weh, wenn ich diese Stimme vernehme, denn meine Bücher haben niemals nach hohen Verkaufszahlen gelechzt.

„Aber wozu schreibst du sie denn dann?“, fragt jemand anders.

„Weil ich etwas zu erzählen habe. Weil ich Gedanken habe, die ich gern mit anderen teile. Und weil mir das Schreiben Spaß macht. Ebenso wie das Vorlesen. Außerdem … habe ich eine Engelsgeduld.“

„Wie meinst du denn das?“, fragt mich mein Gegenüber.

„Ich weiß, dass meine Bücher die Herzen finden werden, die sie berühren.“

„Aber Marketing könnte dir dabei doch helfen.“

„Ich kenne mein Ziel“, sage ich dann. „Aber den Weg kennt der Himmel allein. Und Marketing ist nicht mein Ding. Es passt nicht zu mir und es macht mir keinen Spaß. Es fühlt sich verkrampft an und ich weiß mein inneres Flowgefühl zu schätzen.“

„Ich verstehe dich nicht …“ Kopfschütteln. Abwenden.

Heute Morgen traf ich mich mit etwa 10 anderen Frauen. Wir alle kannten uns nicht. Wir alle haben Lust zu schreiben. Wir trafen uns zum Schreiben. Eine junge Frau, von Beruf Journalistin, hatte das Treffen ins Leben gerufen. Wir schrieben Glücksmomente. Und wir tauschten uns dabei und danach stundenlang aus, kamen von Hölzken auf Stöcksken. Und ich erzählte von meinen Büchern. Von der Lesung, die demnächst im selben Raum stattfindet.

Mein Marketing. Jetzt. Immer jetzt. Und immer fange ich an. Und mit jedem Anfang kommt etwas hinzu. Austausch, Interesse, Begeisterung, Impulse … und ich sehe, wie sich der Weg Schritt für Schritt entwickelt. Ohne Anstrengung. Glücksmomente!