von MiaBlume
In jedem Leben eines Heranwachsenden sollte es meiner Meinung nach Bücher geben und eines davon, mindestens auf jeden Fall, stellt die Welt auf den Kopf und gibt einen kleinen Hinweis, wie die nahende Zukunft gestaltet werden kann.
Bei mir sind es so viele Bücher, nachdem aus Lesehass (ja, insbesondere das Lesebuch in Klasse 3 flog aufgrund meiner schlechten Vorlesekünste voller Wut durch den Pavillon) urplötzlich Leselust wurde. Das erste Buch handelte von Gespenstern und diese glänzten grünlich in der Dunkelheit. Doch dieses Buch veränderte mich nicht so sehr, wie die Geschichte der mutigen Molly Moon. Sie war ein Waisenkind und wurde in einem Marshmallowkarton ausgesetzt. Ironischerweise verschlang ich beim Lesen Unmengen an Marshmallows und las ohne große Pausen alle Teile dieser fantasievollen Reihe. Seite um Seite blätterte ich um und gierte nach weiteren Abenteuer der Heldin. Sie verfügte nämlich über ein besonders ausgeprägtes Talent für Hypnose. Zugleich war sie wie ich eine Außenseiterin, stets auf der Suche nach Geborgenheit und ihrem Platz in der Welt. Ich bewundere bis heute ihren starken Willen trotz aller Widrigkeiten den eigenen Weg zu gehen stets mit der Gewissheit: am Ende wird alles gut und jedes Erlebnis hat einen Sinn. Diesen Sinn erkennen wir nicht immer sofort, aber er ist immer da.
Molly wird im Verlauf der Geschichte berühmt und von Nockman verfolgt, da er ein Buch zur Hypnose (Molly hatte es sich länger aus der Bibliothek ausgeliehen) selbst benutzen möchte, um andere zu hypnotisieren. Er erpresste das kleine Mädchen, unter anderem mit der Entführung eines Hundes. Trotzdem schafft es Molly gemeinsam mit ihrem Freund Rocky Nockman zu bezwingen und am Ende ging alles gut aus.
Die Geschichte erinnert mich sehr an meine eigene. Ich habe lange gesucht und erst sehr spät wahre Freunde wie auch meinen Partner gefunden. Wie Molly lagen Steine auf dem Weg, manche waren groß, andere konnte ich mit Leichtigkeit überspringen. Meine Andersartigkeit stellt mich bis heute vor Herausforderungen, doch langsam nehme ich diese an und sehe sie mittlerweile als Superkräfte. Sie erleichtern mir das Arbeiten und lassen mich die Welt mit anderen Augen sehen.
Wenn ich etwas aus den Büchern gelernt habe, dann eine wichtige Sache: Sei immer du selbst und bewahre dir deine Besonderheit.
© MiaBlume 2021-10-24