Martha hält eine Neujahrsansprache

Ich bin Martha und dies ist meine Neujahrsansprache (Zwischenbemerkung: Nach Katzenzeit). Ständig reden meine Menschen von einem ominösen Neuen Jahr. Und dass sie sich da was „vornehmen“. Also, ich nehme mir oft die Nuss vor und hurgle, bis sie verschwunden ist oder entzwei. Aber das scheinen sie nicht damit zu meinen. Außerdem klappe das mit dem Vornehmen meistens nicht. Daher habe ich beschlossen, Hilfestellung zu leisten und euch mit meinen Weisheiten auf die Sprünge zu helfen. 12 sollten genügen.

1. Vornehmen scheint in der Zukunft zu liegen. Eine Idee, die ich nicht begreife, nicht greifen kann. Wozu? Es gibt nur JETZT! Und JETZT dient dem Fressen, Schlafen und Spielen.

2. Martha wartet. Martha wartet oft. Martha wartet lange. Also, liebe Menschen: Wenn ihr schon warten müsst, dann wartet deutlich! Martha wartet immer deutlich!

3. Was denkt ihr, wie oft ich versuche, die Tür zu öffnen, also den Spalt katzenbreit passierbar zu machen? Gebe ich immer sofort auf wie ihr? Durch Jammern bewegt sich nichts. Glaubt mir, das habe ich lange genug probiert! Also dranbleiben!

4. Aber wissen, wann genug ist! Dann troll ich mich und suche mir einen Ruheplatz. Den richtigen Platz finden, dafür braucht man ein gutes Gespür!

5. Mehrmals am Tag und ebenso mehrmals in der Nacht gähnen. Iss gut für „Nerven“. Aber Vorsicht: dabei nicht den Kiefer ausrenken!

6. Tagtäglich ist alles so spannend, auch wenn man nicht versteht, warum und wozu. Die Losung heißt also Neugier! Immer!

7. Und vor allem zu allem große Augen machen. Das nennt man „Staunen“. Ganz wichtig!

8. Wo nichts ist, wird es interessant. Denn man kann nie wissen. Wie oft habe ich in dunklen Löchern, Ritzen etwas Spannendes entdeckt. Also nicht dem Offensichtlichen trauen!

9. Jetzt gibt es ein neues „Ritual“, so nennen meine Menschen das: Sie heben, natürlich nur wenn ich entspannt bin!!, meine rechte Vorderpfote hoch und sagen „Guten Morgen“. Das diene dem „Beziehungsaufbau“. Also meine Beziehung sieht so aus: Ich bekomme Fressen und Streicheleinheiten und noch so ein paar Dinge, dafür mache ich dann keine Randale. Das ist der „Deal“, scharfes Wort. Aber warum nicht was Neues lernen und Guten Morgen mit ins Programm aufnehmen? Also immer schön lernfähig bleiben!

10. Reden! Über alles und nichts. Eine Lieblingsbeschäftigung von euch. Aber seien wir ehrlich: Ihr übertreibt maßlos. Also, wie wärs mal mit Tun? Und Nichtstun?

11. Nicht zu vergessen das Blinzeln, ähm, das „ Lächeln“!

12. Und verliert nie den Glauben an euch! Ihr seid großartig! Na ja, manchmal. Ihr schafft das schon!

Eure Martha