Mir ist beim Langlaufen auf der Loipe in Bad Kleinkirchheim ein Schild aufgefallen, eher aufgestoßen. Es zeigt einen durchgestrichenen Mann. Das ist ja schon ein unfreundlicher Akt. Wo der nämlich auch noch Hut trägt zum dunklen Anzug und sehr manierlich aussieht. Ein Gentleman.
Und jetzt finde ich das wirklich erstens diskriminierend, zweitens verwirrend, drittens, wenn ich noch genauer drüber reflektiere, regelrecht… Ich könnt mich wirklich aufregen über sowas. Das hat ein Bürgermeister zu verantworten. Wahrscheinlich sogar eine BürgermeisterIN, der/die/das sonst wahrscheinlich gendert auf Teufel komm raus in den Gemeinderatssitzungen. Und dann sowas! Ein nigelnagelneues “Verkehrsschild”, bezahlt mit – neuerdings – auch meinem Steuergeld.
Und jetzt frag ich mich, es ergeben sich nämlich stündlich mehr Fragen, je länger ich darüber nachdenke: Was soll das alles bedeuten? Darf ich (w) im schwarzen Anzug mit Hut eine Langlaufloipe betreten? Dürfte der Mann, wenn der Anzug eine andere Farbe hätte? Was ist, wenn in dem Anzug eine berühmte Frau steckte (Konjunktiv, ich weiß ja, dass die nicht mehr können.) Marlene Dietrich zum Beispiel. Oder Greta Garbo. Oder, heißt das jetzt, dass jedes Kind, jede Frau, jede/r Diverse in die Langlaufloipe hineinlaufen kann, ohne irgendeine Ahndung, nur Mann nicht? Dürfen die dann schon mit schwarzem Anzug? Mit Hut? Oder ggf. auch ohne? Na na na, Momeent! So weit hergeholt ist das nicht. Ich halte mich an Gesetze, weitestgehend. Aber ich muss sie verstehen. Sonst werde ich da manchmal richtig ungut. Querulgrantig. Das ist so bei mir. Weiß auch nicht, woher das genau kommt. Das geht manchmal sogar so weit, dass ich bei Grün über die Kreuzung geh, auch wenn sich von beiden Seiten je ein Lkw im Affentempo nähert. Weil das versteh ich. Grün ist grün und d.h. es ist grün und das steht im Gesetz und das heißt, ich kann gehen. So hab ich’s gelernt.
Bei Rot geh ich nur dann über die Kreuzung, wenn der Arnold nicht in der Nähe ist. Das ist auch so ein Gesetz. Das ich zwar nicht verstehe, aber befolge, damit ich meine Ruh hab. Irgendwann hat man genug von reflektieren, diskutieren, disputieren. Vor allem nicht mit jemandem, der’s eh gut hat, weil er Rot-Grün- blind ist. (Das ist jetzt Satire. Ihr könnt doch nicht im Ernst glauben, dass ich sooo bös bin!)
Ja, also das mit den Manderln UND Weiberln auf den Ampeln, das funktioniert ja teilweise schon. Aber es gibt noch viel zu tun auf dem Gebiet der gendergerechten Beschilderung. Das männerfeindliche Schild in meinem heimatlichen Skigebiet Bad Kleinkirchheim haut mich da weit zurück. Umgekehrt, ja, das würde ich verstehen. Im Fasching grassiert ja in Kärnten noch der Witz: Wos is wonn die Frau ins Wohnziema kimp? Noachan is die Kett’n z’long. Und dann geht die Post ab im Lei Lei Land. Pistutepat!
Also, deswegen hat mich das sehr korrekt gekleidete Mankale auf dem Langlaufloipenverkehrsschild verstört.
Aaaah, fålsche Funktionsuntawäsch? Dås kenntat sein.
© 2022-04-21