Mehr kann ich nicht bieten

Mehr als die Texte, die ich schreibe, kann ich dir nicht bieten. Von unerreichten Träumen und überforderten Angstzuständen existieren volle Notizbücher, in denen sich Gedichte befinden. Für die Wahrheit musst du zwischen den Zeilen lesen, denn in meiner Stimme lassen sich meine wahren Gefühle kaum blicken. Mit etwas Glück siehst du Zeichnungen, die ihre eigene Geschichte mit Farben erzählen. Doch selbst wenn ich dir diesen Einblick gewähren sollte, so verstecke ich mich noch immer hinter Metaphern und Farbpaletten. Hinter Witzen, über die keiner lacht und hinter einem Lächeln, dessen Bedeutung nur wenige sehen können.

An den meisten Tagen frage ich mich, ob ich diese Gedanken jemals in Worte fassen kann. Es gibt viele Dinge, über die ich nicht spreche, denn Konversationen spielen sich bereits in meinem Kopf ab, als wäre da ein Fernseher, den ich einfach nicht abstellen kann. Ich behalte vieles lieber für mich. Und so gerne ich das ganze auch mit dir teilen würde, finde ich dennoch nicht den Mut, es laut auszusprechen. Ich möchte nicht schon wieder am Anfang stehen und einen Weg hinunterlaufen, nur um wieder zu stolpern und hinzufallen – da läuft es immer drauf hinaus.

Vielleicht klingt das Ganze hier wie eine Ausrede. Selbst wenn ich dir verspreche, dass es der Wahrheit entspricht, kann ich nicht groß beeinflussen, wie du das aufnimmst. Natürlich hoffe ich, dass du mir glaubst. Aber solltest du das nicht, habe ich auch keine Kraft mehr übrig, um dich von dem Gegenteil zu überzeugen. Wenn meine Zeilen dir nicht reichen, tut es mir leid. Aber mehr kann ich nicht bieten. Das ist alles, was ich habe.

Kein Text mit kleinen Skizzen verziert hätte dich davon abgehalten zu gehen. Das ist mir längst klar, aber versuchen kostet nichts außer Mut und möglichen Schmerz. Ich schreibe mir die Realität, wie ich sie gerne hätte. Allerdings ändert das die Realität nicht. Mehr als das kann ich nicht bieten.

Weiterhin werde ich dem Geräusch meiner Tastatur lauschen, bis ich einen Text habe, mit dem ich zufrieden sein kann und so tun, als wärst du noch hier. Als wärst du nie gegangen. Denn zumindest in meinen Geschichten bist du noch da und zumindest in meinen Geschichten habe ich gereicht.