Mein erster Planetariumsbesuch

Annemarie Baumgarten

von Annemarie Baumgarten

Story
Harz 2001

19.9.2001: Lammessen ohne Knoblauch beim Griechen, denn wir planten einen Besuch im Sternentheater unter dem Schloss. Es erschienen zwei weitere Interessenten, um dem Vortrag im Harzplanetarium zu lauschen. Geöffnet war leider nur Mittwoch 15 Uhr. Sehr spannender Vortrag, alle Teilnehmer absolut nicht unwissend. Sternzeichen wurden aufgesucht und erklärt, vom Planetenweg wurde gesprochen. Durch Teilnahme an geführten Wanderungen oder auf eigene Faust kann alles erkundet werden. Beim Ablaufen der gesamten Strecke sind die Dimensionen unseres Sonnensystems vorstellbar. Wir waren nach dem Vortrag so schön eingewöhnt und hätten noch lange zuhören können. Schade, manchmal sind 60 Minuten so kurz. Wir sprachen im Eiscafé Venezia dem breiten Angebot kühler, kalorienreicher Versuchungen zu.

Donnerstag, 20.9.2001, waren wir erneut mit dem Sachsen-Anhalt-Ticket unterwegs. Der Bus kam 9:38 in Heudeber an, 9.41 stiegen wir um nach Halberstadt. Ankunft in der Stadt, aus der die guten Bockwürstchen kommen, 9:54; Weiterfahrt 10.07 Uhr. In Thale fotografierten wir die Kabinenbahn zum Hexentanzplatz. Die Sesselifte zur Rosstrappe waren wegen Regen eingestellt. Mangels Überdachung käme man durchnässt an. Wir entschlossen uns zum „Ritt“ übers Bodetal, welches wir während der Fahrt der für vier Personen mit jeweils maximal 80 kg Körpergewicht zugelassenen Kabinen tief unten liegen sahen. Eine Doppelkarte (Hin- und Rückfahrt) kostete 8 DM. Im Berghotel „Hexentanzplatz“ speisten wir gut und reichlich und besuchten danach den gleichnamigen Tierpark, der hauptsächlich heimische Waldtiere beherbergt. Einige hielten bei dem ungemütlichen Wetter offenbar gerade Mittagsschlaf. Um zu beweisen, dass ich oben war, entstand ein Foto in der Kabinenbahn auf dem Weg nach Thale.

Freitag, 21.9.2001, Abschied von der bunten Stadt am Harz: Abends verkostete ich das in der Breiten Straße beworbene Hexenfleisch. In der Ferienwohnung aßen wir Tage zuvor Harzer Sauerfleisch.

Wieder Schienenersatzverkehr und Taximangel: Zum Bahnhof brachte uns am 22.9.2001 der Vermieter. Wir hofften, eher fahren zu können, hatten aber sogar länger Aufenthalt. Nach Befragung der Bahnbediensteten stiegen wir in einen Bus. Dem Volksgemurmel entnahmen wir, er fährt direkt bis Halberstadt. Wir wussten nicht, ob wir da unseren weiterführenden Zug erreichen, stiegen, auf die Bundesbahn schimpfend, aus und erkundigten uns erneut. 10.20 Uhr konnten wir endlich abreisen. 14:02 Ankunft in Crimmitschau, wenige Minuten später in Werdau. Taxifahrer hätten bei dem eingetretenen schönen Wetter gute Geschäfte haben können – vier Fuhren standen an. Bei der Zentrale schellte das Telefon, niemand hob ab. Eine Frau und älteres Paar verließen den Bahnhofsplatz zu Fuß. Es blieben ein Ehepaar und ich. Endlich schoss ein Großraumtaxi um die Ecke. Der Fahrer kannte die anderen Herrschaften. Er sagte, er habe noch gar keinen Dienst, später eine bestellte Fahrt, versprach jedoch, mich nach Beförderung des Paares an mein Ziel zu bringen. Nach einigen Minuten kam er wirklich zurück. Weitere Fahrzeuge dieser Art erblickte ich die ganze Zeit nicht.

© Annemarie Baumgarten 2024-09-02

Genres
Reise
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