Mein größter Wunsch – 2

So viele Menschen mit großem Potenzial verstecken sich zu Hause, bleiben im Verborgenen, werden krank, weil sie in einer Welt aufgewachsen sind, die sie klein hält. Sie wachsen mit der ständigen Angst, nicht gut genug zu sein, nicht den Erwartungen zu entsprechen, und diese Angst verfolgt sie bis ins Erwachsenenalter. Sie kämpfen mit sich selbst, mit ihrer Identität, zwischen zwei Welten, in denen sie nie ganz zu Hause sind. Und so werden sie krank, genauso wie ich krank geworden bin.

Es ist nicht nur das Leben, das uns diese Narben zufügt, es sind die Kämpfe, die wir innerlich führen. Viele von euch kennen Teile meiner Geschichte, aber es gibt so vieles, was ich nie erzählt habe. Dunkle Momente, die ich tief in mir vergraben habe, weil sie zu schmerzhaft waren. Doch diese dunklen Momente sind Teil von mir geworden, und eines Tages möchte ich sie mit der Welt teilen. Nicht, weil ich Ruhm oder Anerkennung suche, sondern weil ich weiß, dass es Frauen gibt, die dieselben Kämpfe führen wie ich. Frauen, die ihre Geschichte nie erzählen konnten.

Eines Tages möchte ich all das auf die Leinwand bringen. Einen Film machen, der meine Geschichte erzählt – so wie sie wirklich war, in all ihrer Komplexität, mit allen Höhen und Tiefen. Doch ich möchte nicht vor der Kamera stehen. Ich bin zu schüchtern, zu zurückhaltend. Meine Identität verstehe ich heute viel besser, und ich weiß, dass es nicht um mich geht. Es geht um die Geschichte. Eine Geschichte, die zeigt, wie es wirklich ist, zwischen Kulturen aufzuwachsen, mit den Erwartungen der Familie zu kämpfen und nach Freiheit zu streben.

Manchmal frage ich mich, ob jemand jemals verstehen wird, wie es sich anfühlt, in zwei Welten zu leben und doch nirgendwo wirklich zu Hause zu sein. Doch ich glaube fest daran, dass, wenn ich diesen Film mache, Menschen es vielleicht verstehen werden. Sie werden sehen, was ich gesehen habe, und vielleicht wird das der Moment sein, in dem sie endlich verstehen, was es bedeutet, diesen unsichtbaren Kampf zu führen.

Wie sehr prägen uns die Erwartungen unserer Umgebung, und wann beginnen wir, unseren eigenen Weg zu gehen?

Welche Rolle spielt Angst in unserem Leben, und wie oft hindert sie uns daran, unser wahres Potenzial zu entfalten?

Was bedeutet es wirklich, zwischen zwei Kulturen zu leben, und wie findet man seinen Platz, wenn man in keiner Welt ganz zu Hause ist?