Bisher hatte ich in Spanien auf sehr abgelegenen Farmen gelebt, aber die Farm in Irland war ganz gut gelegen und ich lebte in einem Wohnwagen..
Und ich hatte viele Leute in meinem Alter, mit denen ich zusammenarbeitete.
Die Farmarbeit fand ich am Anfang echt beschissen. Ich konnte nicht mal das Koppeltor öffnen und brauchte einige Zeit, um mich in den Job einzuleben.
Ich erinnere mich an die Worte von meinem Boss. Sie meinte, dass sie so stolz auf mich wäre, denn ich hatte mich in all den Monaten durchgekämpft und nicht aufgegeben.
Wir waren ein Gestüt, dass schwangere Pferde aufnahm und sich um diese kümmerte und anschließend wurden die Fohlen zur Welt gebracht. Außerdem waren wir für die Betreuung und Zusammenarbeit mit den Tierärzten verantwortlich. Meine Aufgaben auf der Farm variierten von Tag zu Tag. Morgens um 8 brachten wir die Pferde raus und misteten aus, dann holten wir die Pferde später wieder rein und fütterten die Pferde.
Mir taten die Beine und Füße nach den langen Tagen auf der Farm unheimlich weh, aber irgendwann merkte ich das schon gar nicht mehr.
Meine Familie gab mir zwischendurch auch die Möglichkeit für ein paar Tage zu verreisen und das tat ich auch.
Ich war in Dublin, Cork und Killarney und hatte coole Sachen erlebt und tolle Leute kennengelernt.
Als ich in Killarney war, hatte ich einen Typ kennengelernt und wir waren zusammen wandern, aber nach ein paar Stunden hatten wir schon keine Lust mehr. Glücklicherweise hatte er sich ein Auto gemietet und so konnten wir mit seinem Auto einen Roadtrip um den Ring of Kerry machen.
Im Mai bin ich dann nach Edinburgh geflogen und war dort 4 Tage. Dort war ich auch mit jemandem aus Polen einen ganzen Tag wandern und bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich jemals wieder in meinem Leben wandern gehe.
Okay, ich muss dazu aber auch sagen, dass ich aufgrund meines Beines rumheulen darf. :D
An einem anderen Tag bin ich zusammen mit einem Mädchen aus Finnland nach Glasgow gefahren.
Diese Momente waren super wichtig für mich, weil sie mir nochmal gezeigt haben, dass nichts unerreichbar ist und ich meine Träume verfolgen muss.
Und was noch wichtiger ist, dass ich eine Lösung für jedes Problem gefunden habe.
All diese Dinge hätte ich mich früher nie getraut zu machen. Manchmal müssen wir uns einfach einen Schubs geben, denke ich.
© Anna-Sophia Schubert 2023-09-01