von Sam_Edring
Die Hedy wie hast du sie kennen gelernt Onkel?
Mein Lebensheld begann zu erzÀhlen:
„Das war damals 1945 als der Krieg dem Ende zu ging und wir oben in Knittelfeld stationiert waren bei der Flugabwehr. Heimurlaub fĂŒr 2 Tage. Ich stieg aus dem Eisenbahnwaggon aus am Bahnhof in Eisenerz. Es war so am Nachmittag 15 Uhr glaub ich, nein es war 15 Uhr weil gerade die Turmuhr schlug. Eins, Zwei, Drei. Ohne Vorschlag wie sonst bei den Stunden.
Bei Punkt Drei dann ein spitzer Schrei hinter mir.
Achtung. Ich drehte mich um ein MĂ€del raste auf mich zu. Lange schwarze Haare. Den Lenker in der Hand rĂŒttelte sie das Kopfsteinpflaster durch.
„Achtung!“ schrie sie wieder. Beherzt griff ich zu und packte die junge Frau um die HĂŒften und zerrte sie vom Rad runter in meine Arme. Das Rad ĂŒberschlug sich und krachte gegen die Mauer des Bahnhofs hinter mir. Die Frau in meinen Armen sah mich ĂŒberrascht, verschreckt, fragend an. Ich stellte sie auf den Boden. Sah sie an.
Wohin des Weges meine Dame? Fragte ich sie
Ich, Ich, die Bremse war kaputt gegangen. Stotterte die Frau. Mein Name ist Hedy. Danke. „
Er lachte mich an. Mein Lebensheld!
„Ja das war einer der schönsten Momente in meinem Leben. Meine Hedy. Doch sie war schon vergeben die Hedy.
Ja der Anton. Der war befreit vom Kriegsdienst.
An diesem Tag ging ich rĂŒber mit Hedy. Dort wo Anton arbeitete.
Es war der 7. April 1945.
Wir gingen rein sofort sah ich den Klaus, er kam auf mich zu und begrĂŒĂte mich freudig, he Otto lebst auch noch?
Klar! Sagte ich. Dabei sah Klaus an mir vorbei und erkannte Hedy. He Hedy, suchst den Anton. Dabei sah er auf ihre Hand die in meiner lag.
Ja den Anton kannte ich auch.
Nur zu gut kannte ich den. Hedy sah Klaus an, schĂŒchtern.
Is er denn da, der Anton? Fragte sie.
Dabei drĂŒckte sie meine Hand ganz fest. Sie zitterte. Doch neben ihr stand ich. Der Otto aus dem unteren Felsental. Meinen Ruf, hatte ich mir auch erarbeitet in den NĂ€chten der Eisheiligen.
Waren die NĂ€chte klar und fĂŒrchteten die Bauern Reif und Frost, so wurden die âReiffeuerâ angezĂŒndet. âReif brennenâ oder âReif hoazenâ hieĂ dieser Brauch. Zehn Uhr Nachts, 1938 als ich 10 Jahre alt war lĂ€utete die Turmuhr Sturm.
Wir die âReif Hoaza Buamâ rannten los und unsere Aufgabe war unten im Tal die Reiffeuer anzuzĂŒnden. Als ich hinten am Haus der Berger vorbei rannte, versteckte sich da der Anton. Verstecken gab es nicht, wer nicht half der wurde hart, sehr hart bestraft. Der Anton hatte Angst vor dem Feuer.
Deshalb schnappte ich mir auch seine Fackel und lief rĂŒber zu den Felder und zĂŒndete 25 Feuer an.
Die MĂ€nner kamen spĂ€ter dann zu mir klopften mir auf die Schulter und ernannten mich zu âReif Hoaza Buam Nummer Einsâ. ZurĂŒck beim Haus der Berger gab ich den Anton die abgebrannte Fackel in die Hand und lief meinen Weg nach Hause.
Da stand er wieder vor mir der Anton.
Ich sagte, wieder halte ich eine Fackel in der Hand die dir anvertraut wurde, doch diesmal bekommst du sie nicht zurĂŒck.“
„Du bist ein verrrĂŒckter Hund Onkel!“
„Ich liebe sie wie am ersten Tag meine Hedy!“
© Sam_Edring 2019-12-20