von Sabine Leeb
Eines Abends vor Heiligabend im Gedanken an frĂŒher als ich kaum laufen gelernt habe. Ich war fast ein Jahr alt, zierte ein richtig groĂer TeddybĂ€r mein Fest. Er war fest gestopft und gröĂer als ich. Leider ging er abhanden, es tut mir sehr leid um ihn. Die Firma Steiff ist ein Begriff und mein Teddy mir. Ob die WĂ€rme fehlt in dieser schmerzbehafteten Wahrnehmung, und kullern die TrĂ€nchen dann lassen sie ihren Lauf nicht so schnell stoppen. Im spĂ€teren Leben ist es oftmals schwer Trost zu finden. Doch meist ist das GlĂŒck ĂŒberzĂ€hlig und eine tröstende Schulter spendet Zeit. Das Christkind hat sich damals viel MĂŒhe gemacht. Meist wartete er in einer Ecke auf mich. Viele Jahre vergingen und so manche Waagschale zwischen Kummer und Freud wechselte sich ab. Bis eines Tages ein groĂer Crash passierte. Ein fataler Missbrauch entzweite das Miteinander und ich musste ohne die Liebe meines Sohnes und seiner Kinder auskommen. Es war schwer die Situation wollte niemand und doch gab es durch EnttĂ€uschung und UnverstĂ€ndnis jenen Bruch der fast drei Jahre dauerte. Er hat es entschieden- er glaubte sich entscheiden zu mĂŒssen. Auch, wenn man sich lieb hat, ist nichts selbstverstĂ€ndlich. Die dritte Person war zu leichtfertig umgegangen und handelte kriminell gegen mich. Es bedurfte viel Hader, innerer Kampf und dennoch die Kraft nicht zu verlieren. UnzĂ€hlige viele TrĂ€nen konnten nicht getrocknet werden. Nach dem Tod meines Vaters auch die Familie meines Sohnes zu verlieren hat mich schier umgeworfen. Es ist wie ein Knopf im Ohr. Ein Schwert das in jeder Sekunde ĂŒber einem schwebt. Freunde und Familie wie auch adĂ€quate Hilfe wurde mir Zuteil. Doch diesen Weg musste ICH meistern, irgendwann wurde es nicht mehr erwĂ€hnt. Mich zu schonen, mich nicht zu erinnern. Festtage wurden begangen, mir wurde es in dieser Zeit noch schwerer ums Herz. Jedoch ein Kontakt blieb, den zu meiner Mutter hielt er aufrecht. Etliche Tage vor Weihnachten beruhigte ich mich, haderte mit zwei KrĂ€nklichkeiten, dies mir alles schon zuwider. Etwas killt meine Energie. Ein Schlagwort,, vorbei ââ lieĂ mich in die Tiefe gehen, in eine Tiefe in der ich ohnehin oft innehalte. Ich musste loslassen, sie seien bestimmt glĂŒcklich, hielt ich mir vor Augen. Ob ich es schaffe? Ich wusste, es gab noch eine weitere Verbindlichkeit aber auch eine andere Form von Liebe, die ich erleben durfte. Bis mein Telefon lĂ€utete, die Nr. war unterdrĂŒckt. Nach dem RĂ€uspern am anderen Ende erkannte ich ohne Worte meinen Sohn. Er bat mich um ein GesprĂ€ch vor dem Haus und erbat Abbitte fĂŒr einen Neuanfang. Die KinderĂ€rmchen flogen mir um den Hals, ich fĂŒhlte mich im Taumel der GefĂŒhle und sah durch einen TrĂ€nenschleier plötzlich klar eine Chance, der Liebe wegen, sie ist das Wichtigste. Eine Liebe die nie versiegte, schlieĂlich haben wir zu viel versĂ€umt, ein Teddy konnte mich nicht trösten war er einst mein erstes Weihnachtsgeschenk und dies mein Allerliebstes. Mein Herz darf endlich richtig glĂŒcklich sein.
© Sabine Leeb 2020-12-28