von Tijana Dinic
Mein Liebster,
mehrmals täglich reise ich zurück in die Vergangenheit, um dort mit dir zu verweilen und dich erneut umarmen zu können. Es ist eine Reise, die kein Ende nimmt und langsam zur Gewohnheit wird. Ich schließe dabei meine Augen und stelle mir vor, wie du jetzt bei mir bist und mich berührst. Wenn ich sie aber öffne, dann verschwindet der schöne Traum, und ich finde mich in meiner Realität wieder. Ich frage mich oft, ob mir das auch was bringt, wenn ich immer wieder zurück zu dir in die Vergangenheit reise. Ich frage mich, ob mich das nicht noch mehr quält und erdrückt, wenn ich die Augen aufmache und realisiere, dass das nur eine Vorstellung war. Dann aber wird es erst recht viel schlimmer für mich und die Traurigkeit überkommt mich. Ich wünsche mir, in deiner Nähe zu sein, aber das kann ich nicht. Das werde ich auch nie können, nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Es ist die fehlende Freiheit, die es verhindert, zu dir zu kommen, immer wenn ich in deiner Nähe sein möchte.
Es sind so viele Träume, die ich täglich in meinen Gedanken durchlebe. Träume, deren Eigentümerin nur ich bin und die mir kein Mensch auf dieser Erde jemals wegnehmen wird. Träume, die auch sehr tief in meinem Herzen sind und dort gemeinsam mit mir eines Tages sterben werden. Die Erinnerung an unsere erste Begegnung, die erste Umarmung, den ersten Kuss und die erste Berührung ist für mich ein sehr wertvoller Schatz. Alles in mir schreit nach dir, mein Liebling. All diese Erlebnisse mit dir sind unbeschreiblich schön und ich möchte mit dir noch viel mehr erleben. Am besten wäre es, wenn diese Erlebnisse auch niemals ein Ende nehmen würden. Ich würde dich so gerne für immer haben. Es tut gut zu wissen, dass es dich gibt, es tut auch gut, sich mit dir zu unterhalten und dich anzufassen. Du bist ein Mensch, der mein Herz flattern lässt.
Jetzt sitze ich hier und mir laufen die Tränen über die Wangen … Ich vermisse dich einfach so sehr! Es ist wieder mal einiges an Zeit vergangen, seitdem ich dich das letzte Mal küssen durfte. Ich bin von deinen Berührungen und Lippen abhängig geworden. Jetzt befinde ich mich wohl auf einem schrecklichen Entzug, bis deine Lippen mich wieder verführen und ich erneut von ihnen nicht genug bekommen kann. Ein Auf und Ab, das ich mir selbst ausgesucht habe und das ich auch nicht loslassen möchte. Dass sich dabei alles in mir zusammenkrampft und in Stückchen zerrissen wird, daran habe ich mich schon längst gewöhnt. Es ist zu meinem chronischen Zustand geworden. Wie gerne ich dich um mich haben würde, aber wie gerne ich dich auch ganz fern von mir haben möchte. Ich schwanke zwischen falsch und richtig, von Zeit zu Zeit. Doch wenn ich dich so gern habe, dann gibt es auch kein Falsch. Zumindest fühle ich nicht, dass das, was ich für dich empfinde, falsch ist. Mein Herz will dich und ich habe es von Anfang an akzeptiert. Ich wünschte mir nun einen Zauberstab, der die Macht hat, mich sofort zu dir zu bringen und in deine Arme zu legen.
In Liebe, für immer deine Schneeflocke …
© Tijana Dinic 2022-10-09